Öffentlich-private Partnerschaft für Infrastruktur-Projekte in Rumänien
Die Bukarester Regierung hat einige strategische Projekte angekündigt, die in Kürze gestartet werden sollten
Roxana Vasile, 23.05.2018, 14:37
Trotz der täglichen Dispute zwischen den Entscheidungsträgern in Rumänien – das sind einerseits der Staatspräsident Klaus Iohannis und die parlamentarische Opposition und andererseits die zwei Parteien der Regierungskoalition PSD-ALDE, geht die Bukarester Exekutive ihrer Arbeit nach. Dies erklärte der Vizepremier Viorel Ştefan am Dienstag, bei der Vorstellung der strategischen Projekte, die auf einer neuen Gesetzgebung der öffentlich-privaten Partnerschaft basieren und in Kürze gestartet werden sollten. Es geht, im Großen und Ganzen, um den Bau von drei Autobahnen, um die Moderniserung von 15 Krankenhäusern und die Errichtung eines großangelegeten medizinischen Zentrums.
Einige Details zu den geplanten Autobahnen: Die erste wird die südrumänische Stadt Ploieşti mit der Stadt Râşnov, in der Landesmitte, verbinden. Im Osten Rumäniens wird dann eine zweite Autobahn die Verbindung zwischen Târgu Neamţ, Iaşi und Ungheni, einer Grenzstadt in der Republik Moldau, sichern. Und eine dritte Autobahn soll im Süden gebaut werden, zwischen Bukarest, Craiova, Drobeta-Turnu Severin und Lugoj. Zusammen mit der 100 Km langen Autobahn im Osten Rumäniens wird auch eine Brücke über den Fluß Pruth gebaut; dadurch wird eine Verbindung mit der Infrastruktur in der benachbarten Republik Moldau erstellt. Die Autobahn in Südrumänien wird auch zur Entwicklung des Tourismus beitragen, da sie mit der bereits existierenden Autobahn A2, der sog. Sonnenautobahn, die an die Schwarzmeerküste führt, verbunden wird. Mehr dazu vom Vizepremier Viorel Ştefan:
“Mit einer Gesamtlänge von 550 Km ist die Autobahn des Südens ein wichtiges Projekt für sehr viele Investoren, die in dieser Region bereits große Investitionen getätigt haben. Ich spreche vor allem über die Stadt Craiova, aber auch über die benachbarten Zonen. Vergessen wir nicht, dass diese Autobahn zur Entwicklung des touristischen Potentials entlang der Donau beitragen wird, insbesondere am Taldurchbruch Eisernes Tor. Ferner wird die Autobahn des Südens die Verbindung mit Serbien, Bulgarien und mit dem 4. Paneuropäischen Korridor in Lugoj sichern.“
Durch Projekte in öffentlich-privater Partnerschaft werden auch 15 Krankenhäuser modernisiert. Ein besonders wichtiges Projekt ist die Errichtung des medizinischen Zentrums Carol Davila“ in Bukarest, mit einer Gesamtfläche von 300 Ha. Im Rahmen des neuen medizinischen Zentrums werden ein Nationalkrankenhaus mit 3.000 Betten und 37 Operationssälen, eine Medizinfakultät mit dazu gehörenden Studentenheimen, Wohnanlagen für die Krankenhausangestellten, Einkaufszentren, Parkanlagen, und ein Hotel für die Begleiter der Patienten entstehen. Die vorgestellten Projekte, die als strategisch gelten, werden insgesamt zwischen 15 und 20 Milliarden Euro kosten. Die Arbeiten starten nächstes Jahr, und die Inbetriebnahme sollte bei den Autobahnen in 5 Jahren, bei dem Nationalkrankenhaus in 3 Jahren und beim gesamten medizinischen Zentrum Carol Davila“ in höchstens 7 Jahren stattfinden. Das Regierungskabinett hat sich vorgenommen, die jahrzehntelangen Rückstände im Infrastrukturbereich aufzuholen, sagte noch der Vizepremier Viorel Ştefan.