Notenbank-Bericht: Erste Anzeichen von wirtschaftlicher Erholung
Notenbankchef Mugur Isărescu hat den Quartalsbericht über die Inflationsentwicklung in Rumänien veröffentlicht. Die Statistiken zeigen einen positiven Trend der rumänischen Wirtschaft auf.
Corina Cristea, 09.05.2014, 14:57
Bereits im vergangenen Jahr hatte Rumänien mit einem Wirtschaftswachstum von 3,5% erste Anzeichen von einer Erholung nach der Krise gegeben. Die positive Entwicklung der ersten Monate in diesem Jahr hat zudem gezeigt, dass das Land sich auf einem gefestigten Aufwärtstrend bewegt und es in einen Zyklus nachhaltiger Entwicklung eintreten könnte.
Das hob der Gouverneur der Rumänischen Nationalbank, Mugur Isarescu, bei der Veröffentlichung des Quartalsberichts über die Inflationsentwicklung hervor. Die Zentralbank verbesserte ihre Inflationsprognose für 2014 von 3,5 auf 3,3%. Das, weil alle Einflussfaktoren der Konsumpreisdynamik eine gute Entwicklung aufweisen, erklärte Mugur Isărescu:
Der allgemeine Trend weist auf eine Entspannung der Inflationsrate in Rumänien auf allen Fronten hin. Im ersten Quartal dieses Jahres ist die Erhöhung der Konsumpreise um fast 1% in allen drei Monaten — Januar, Februar und März, konstant geblieben. Die Preise für Obst und Gemüse sind weiterhin im Sinken begriffen. Wir haben überhaupt keine Probleme den Arbeitsmarkt betreffend, mit anderen Worten, die Gehälter steigen, aber in Korrellation mit der Produktivität. Sicherhlich hängt das auch mit der Landwirtschaft zusammen: dort zeichnet sich eine Situation ab, über die wir gar nicht klagen können. Aber sie wissen ja wie das ist: die Küken werden im Herbst gezählt. ”
Laut Angaben des Notenbankchefs, seien die niedrigen Inflationsraten um die 1%- Marke herum sowohl auf die reiche Ernte vom letzten Jahr, verglichen mit 2012, als auch auf die verminderte Mehrwertsteuer auf Brot und Backwaren zurückzuführen. Zusätzlich hätten sich die weltweiten Erdölpreise auf einem Abwärtstrend bewegt.
In seiner vorsichtigen Prognose, verwies Isărescu allerdings auch auf Faktoren, die eine höhere Inflationsrate als geplant erwirken könnten. Dazu zählen etwa die Rohstoffpreise auf internationalen Märkten und die Lebensmittelpreise auf Binnenmärkten, die Ungewissheit, die über der Umsetzung der Strukturreformen während eines Wahljahres schwebt und vor allem die politische Entwicklung außerhalb der Landesgrenzen, die unsicherer denn je scheint.
Der Notenbankchef erwähnte auch die Aufwertung der Landeswährung LEU gegen den Euro und den US-Dollar. Diese ließe sich jedoch eher durch die günstige Konjunktur als durch die Leistungen der rumänischen Wirtschaft erklären. Rumänien habe ferner einen Großteil des 2009 vom IWF bezogenen Kredits in Höhe von 12 Milliarden Euro zurückgezahlt. Bis Ende des Jahres müsse Bukarest weniger als 10% der Schulden tilgen, im kommenden Jahr werde das Darlehen vollständig abbzahlt sein, sagte Isărescu abschließend.