Neues Schujahr, neues Format
Ein neues Unterrichtsjahr beginnt in weniger als einem Monat in Rumänien - und Maßnahmen für die Wiederaufnahme der Betriebs an den Schulen werden entsprechend dem Stand der Epidemie in den jeweiligen Kommunen ergriffen.
Ştefan Stoica, 19.08.2020, 14:35
Die andauernde Pandemie bedroht das Leben der Menschen und erschwert auch die Arbeit der Institutionen. Die Schulen bilden dabei keine Ausnahme. Rumänien ist es gelungen, ein atypisches Schuljahr zu Ende zu bringen- praktisch war das ganze zweite Semester durch die Pandemie lahmgelegt, weil die Risiken für das Leben der Schüler durch den Präsenzunterricht höher waren. Vor diesem Hintergrund wurde das Thema des Online-Schulunterrichts diskutiert. Aus administrativer Sicht stellt sich beispielsweise die Frage, ob Rumänien in der Lage ist, auf diese Notlösung zurückzugreifen. Vize-Premierministerin Raluca Turcan versprach, dass die Regierung darauf vorbereitet sei, dass der Lehr- und Lernprozess online stattfinden kann, falls sich die epidemiologische Situation verschlechtern sollte. Zu diesem Zweck wurden Tablets gekauft, und es sind Gespräche im Gange, um die erforderlichen Internet-Netzwerke für den Lehr- und Lernprozess bereitzustellen. Wie die stellvertretende Premierministerin Raluca Turcan dem öffentlichen Radiosender sagte, haben die Lehrer während der laufenden Sommersaison Kurse für den Online-Unterricht besucht. Das Bildungsministerium hat 250.000 Tabletten gekauft, und wir von der Regierung haben eine europäische Finanzierung in Höhe von 100 Millionen Euro bereitgestellt, mit der die Kommunalbehörden den Kauf von weiteren 500.000 Tabletten veranlassen können.“
Das neue Schuljahr beginnt am 14. September. Die Behörden gehen von mehreren Szenarien aus. Auf der offiziellen Seite des Gesundheitsministeriums wurde der Entwurf einer Durchführungsbestimmung des Gesundheitsministeriums veröffentlicht, die vorsieht, dass die Gesundheitsämter bis zum 7. September die Schulaufsichtsämter und Notfallkomitees über die epidemiologische Situation jeder einzelnen Ortschaft im ganzen Land informieren müssen, damit die erforderlichen Maßnahmen für den Beginn des Schuljahres umgesetzt werden können. Insbesondere nach der Gesamtzahl der Neuansteckungen in den letzten 14 Tagen pro 1.000 Personen soll entschieden werden, wie der Lehr- und Lernprozess auf dem Schulgelände oder online durchgeführt werden soll. Sollten mindestens drei medizinisch bestätigte COVID-19-Infektionsfälle in verschiedenen Klassen derselben Schule auftreten, werden die Kurse für 14 Tage ausgesetzt, beginnend mit dem Anfangsdatum der letzten Ansteckung. In den Klassenräumen wird ein physischer Abstand von einem Meter zwischen den Schülern eingehalten, während zwischen die Schreibtische der Schüler transparente Trennwände eingebaut werden sollen. Schüler und Lehrer werden während des Unterrichts, aber auch in den Pausen Gesichtsmasken tragen, solange sich beide auf dem Gelände aufhalten. Die vom Gesundheitsministerium erlassene Durchführungsverordnung schreibt zudem kompromisslose Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen, eine strenge Händehygiene und die Vermeidung des Wechsels der Schüler von einem Klassenzimmer in ein anderes während eines einzigen Schultages vor. Wo immer möglich, wird eine längere Zeitspanne zwischen den Pausen vorgesehen, um die Zahl der Personen, die die Toiletten benutzen oder auf dem Schulhof herumlaufen, zu verringern. Der Sportunterricht in den Turnhallen sollte nur Aktivitäten umfassen, die keine intensive körperliche Anstrengung erfordern. Außerdem muss ein Abstand von eineinhalb Metern eingehalten werden, wobei das Tragen der Hygieneschutzmaske nicht obligatorisch ist. Werden Lehrer krank, haben sie die Führung ihrer Bildungseinheit zu benachrichtigen. Im Gegenzug wird die Schule das zuständige Gesundheitsamt informieren. Außerdem muss in jeder Schule ein Bereich für die vorübergehende Isolierung im Verdachtsfall eingerichtet werden. Nicht zuletzt werden die Eltern ermutigt, den Zustand ihrer Kinder zu überwachen und verantwortungsbewusst zu handeln.