Neuer Minister plant komplexe Maßnahmen für das Gesundheitssystem
Die Lösung der Krise von Grundarnzeimitteln, die Investitionen in den Bau von Krankenhäusern und die Angelegenheit der Krankenhausinfektionen zählen zu den Priotitäten des Mandats des neuen Gesundheitsministers Vlad Voiculescu.
Leyla Cheamil, 26.05.2016, 17:00
Das Bukarester Gesundheitministerium wird seit letzter Woche von einem neuen Minister geleitet. Es handelt sich um Vlad Voiculescu, Wirschaftler mit Erfahrung im Managementbereich des Finanzen- und Bankenwesens, ehemaliger Kabinettleiter der Finanzministerin. Er ist derjenige, der 2008 das sogenannte Zytostatikernetzwerk gegründet hat, eine Gruppe 400 Freiwilliger aus ganz Europa, die kostenlos Zytostatiker nach Rumänien brachten, die den Krebskranken fehlten.
Es ist wichtig, dass wir den Menschen das Vertrauen an das rumänische Gesundheitssystem wiedergeben“, sagte der neue Gesundheitsminister Vlad Voiculescu. Diese Äußerung machte er gerade in seiner ersten Pressekonferenz nach dem Amtseintritt, vor dem Hintergrund, dass das Gesundheitssystem neulich von der sogenannten Affäre der verdünnten Desinfektionsmitteln in Krankenhäusern erschüttert wurde.
Die Wiederankurbelung der Investitionen in den Bau von Krankenhäusern und die Angelegenheit der Krankenhausinfektionen zählen zu den Prioritäten des Mandats des neuen Gesundheitsministers. Eine weitere Priorität stellt die Bewältigung der Krise von Grundarnzeimitteln. Unter diesem Begriff, der von der Weltgesundheitsorganisation verwendet wird, versteht man die billigen Arzneimitteln, die es in den letzen 10, 20, 30 oder sogar 40 Jahren au dem Markt gegeben hat.
Vlad Voiculescu: Mit Sicherheit bin ich nicht der erste Minister, der mit dem Mangel an billigen Arnzeimitteln in Krankenhäusern konfrontiert wird. Mit Sicherheit möchte ich aber der letzte sein. Die Lösung soll nicht von einem Menschen kommen sondern es muss eine Systemlösung sein, die auf klaren Regeln und Verfahren sowie auf Transparenz beruht.“
Vlad Voiculescu erinnerte daran, dass die veraltete Infrastruktur ein weiteres Problem des Gesundheitssystems sei. Er nahm Bezug auf die Krankenhäuser, die in den 70ern oder sogar davor gabaut wurden und das Leben des Patienten aber auch der Medizinier gefährden. In diesem Sinne sind 150 Millionen Euro dem Bau dreier Regionalkrankenhäuser gewidmet, so Vlad Voiculescu.
Wir sprechen über das Operationelle Regionalprogramm. 150 Millionen Euro stehen uns für drei Regionalkrankenhäuser zur Verfügung. Die Standorte dieser werden in Klausenburg, in Jassy und Craiova sein. Wir arbeiten an der Projektierung dieser Krankenhäuser und hoffen, dass wir in den kommenden Monaten beträchtliche Fortschritte verzeichnen.“
Ein weiteres Programm, das wieder in den Gang gebracht werden soll, ist jenes mit der Weltbank, das aus 2014 besteht. 180 Millionen Euro aus diesem Programm sollen für Investitionen zur Verfügung gestellt werden.
Darüberhinaus kündigte Minister Vlad Voiculescu an, dass die Staatliche Sanitärinspektion eine Doppelprüfmaßnahme auf Landesebene vorbereitet. Dabei sollen alle in Krankenhäusern eingesetzten Biozyde getestet werden. Die Ergebnisse sollen dann gleich nach ihrer Zentralisierung veröffentlicht werden. Das rumänische Gesundheitssystem wird mit einer der größten Krisen konfrontiert, nachdem man neulich entdeckt hat, dass die in den Sanitäranstalten eingesetzten Desinkfektionsmitteln verdünnt waren. Gegen die Gesellschaft Hexi Pharma, die die betreffenden Stoffe lieferte, wurde ein Strafverfahren wegen Hinderung der Krankheitsekämpfung eingeleitet.