Neue Vorschriften zum Transport der Saisonkräfte
Am Montag ist eine Ministerialanordnung in Kraft getreten, die den Transport rumänischer Saisonarbeiter in andere Länder regelt.
Daniela Budu, 13.04.2020, 12:10
In diesem Frühling sind die Ernten in Europa gefährdet, weil die Freizügigkeit von Saisonarbeitern in der COVID-19-Pandemie schwer beeinträchtigt ist. Viele dieser Arbeitnehmer kommen aus Ost- und Mitteleuropa. In Rumänien sind vor diesem Hintergrund mehrere Vorschriften erlassen worden, die bei der Ausreise von Saisonkräften eingehalten werden müssen. Laut Anordnung des Verkehrsministeriums müsse zwischen den einzelnen Charterflügen, die die Arbeiter ins Zielland befördern, ein Zeitfenster von mindestens 4 Stunden eingebaut werden. Unternehmen, die solche Transporte ausrichten, müssen die Behörden frühzeitig über den Flugplan unterrichten. Arbeitsmakler müssen laut Verordnung Handschuhe und Gesichtsschutz bereitstellen, die Beschäftigten dürfen nicht früher als vier Stunden vor Abflug am Flughafen sein, so das Ministerium. Dafür muss die Zustimmung des Flughafens vorliegen, bevor der Transport der Arbeitnehmer geplant wird. Die Arbeitsmakler müssen am Flughafen eine Kontaktperson haben, die die Passagiere betreut, auch wenn die Flüge verspäten oder ausfallen. Die Vorschriften wurden vor dem Hintergrund der chaotischen Situation erlassen, die auf dem Flughafen in Cluj entstand — rund 1.500 Saisonarbeiter drängten sich auf dem engen Parkplatz des Flughafens, wodurch die gesetzlichen Bestimmungen zur Einhaltung des sozialen Abstands verletzt worden waren.
Viele rumänische Saisonarbeiter werden nach Deutschland geflogen. Dortige Landwirte mahnen an, dass es ohne Arbeitskräfte aus dem Osten Probleme für die Ernten geben werde. Das Bundesministerium für Landwirtschaft stellte klar, dass aufgrund der Pandemie für die Saisonarbeiter strenge Vorschriften gelten.
Die britische BBC berichtet, dass Deutschland die Einreise von 80 Tausend Saisonarbeitern erlaubt hat, wobei bisher in einem normalen Jahr 300 Tausend solche Kräfte in der Landwirtschaft arbeiten. Aus Rumänien sind in den letzten Tagen Saisonarbeiter aus Sibiu, Cluj-Napoca, Iaşi und Bukarest abgeflogen, weitere Transporte sind für die nächsten Tage geplant. Allerdings wurden auch einige gestrichen, nachdem die Ausrichter es versäumt hatten, das Verkehrsministerium 48 Stunden im Voraus zu informieren.