Diese Struktur soll die Landoperationen der NATO auf regionaler Ebene in Krisenzeiten oder bei militärischen Konflikten zur Verteidigung Rumäniens und Bulgariens koordinieren. Die Einweihung des neuen Hauptquartiers wurde vom rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis begrüßt – es sei “ein wichtiger Moment für Rumänien, der dank anhaltender und gemeinsamer nationaler und verbündeter Anstrengungen auf politischer, diplomatischer und militärischer Ebene und dank der wertvollen Beiträge der Verbündeten Rumäniens erreicht wurde. Rumänien werde weiterhin zur Verbesserung der regionalen und euro-atlantischen Sicherheit beitragen, insbesondere durch seine Rolle als Stabilitätspfeiler im Schwarzen Meer“, so der Staatschef.
Der Präsident erinnerte auch daran, dass er 2018 auf dem NATO-Gipfel in Brüssel die Absicht Rumäniens ankündigte, die verbündete Kommando- und Kontrollarchitektur auf dem nationalen Gebiet mit einer Fähigkeit auf Heereskorpsniveau zu vervollständigen, um die Planung und den Betrieb der Bündniskräfte und -strukturen in Rumänien zu stärken – zu diesen gehören die NATO Force Integration Unit, das Multinationale Divisionskommando Südost und die Multinationale Brigade Südost. Die langfristige Konsolidierung der Abschreckungs- und Verteidigungsposition der NATO im Schwarzen Meer bleibe ein vorrangiges Ziel, aufbauend auf den historischen Beschlüssen des Madrider Gipfels und den in diesem Jahr in Vilnius gefassten Beschlüssen, fügte Klaus Iohannis hinzu.
Bei den beiden Gipfeln wurde ein klarer Kurs für die beschleunigte militärische Anpassung der NATO durch Maßnahmen zur Stärkung der Vorwärtsverteidigung, der Luftverteidigung und des operativen Lagebewusstseins an der Ostflanke festgelegt, um die Fähigkeit des Bündnisses zur Reaktion auf Sicherheitsherausforderungen in der Region erheblich zu verbessern. Dies ist die zehnte multinationale NATO-Truppe, die in Europa aufgestellt wird, und die Frist für ihre volle Einsatzfähigkeit wurde aufgrund der Sicherheitslage in der Region um ein Jahr vorgezogen, erklärte der rumänische Generalstabschef General Daniel Petrescu:
„Ab heute verfügen wir im südöstlichen Zuständigkeitsbereich über eine Korpskommandostruktur, die dazu beitragen kann, feindliche Absichten gegen die NATO abzuwehren und in jeder Situation die Führung der verbündeten Landoperationen zu übernehmen. Das Multinationale Korpskommando Südost kann das Kommando und die Kontrolle über bis zu fünf Divisionen der NATO-Streitkräftestruktur und die nationalen Beiträge der Alliierten übernehmen.
Der Befehlshaber des Multinationalen Korps des NATO-Kommandos Südost in Sibiu, Generalmajor Dragoș-Dumitru Iacob, erklärte, dass die Einheit im wesentlichen Abschreckungsaufgaben habe, jedoch bereit sei, das rumänische und das bulgarische Hoheitsgebiet notfalls mit Waffengewalt zu verteidigen. Der rumänische Verteidigungsminister Angel Tîlvăr hält das neue Zentrum für die rumänische Armee im aktuellen internationalen Kontext für nützlich.