Neue COVID-Welle in Rumänien
In Rumänien hat sich die Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen im Wochenvergleich verdoppelt.
Daniela Budu, 13.07.2022, 12:00
Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle ist deutlich gestiegen. In der vergangenen Woche wurden fast 15 000 neue Fälle registriert, und die Zahl wird nach Schätzungen von Experten des Instituts für Öffentliche Gesundheit noch vier bis fünf Wochen lang weiter steigen. Gesundheitsminister Alexandru Rafila sagte, dass der Anteil positiver Testergebnisse nun 12 Prozent erreicht hat. Unter diesen Umständen sind die Behörden seit Dienstag wieder zur täglichen Meldung der COVID-Fälle zurückgekehrt, nachdem die Bilanz einen Monat lang nur einmal pro Woche vorgelegt wurde. Experten gehen davon aus, dass die neue Omicron-Subvariante, die die aktuelle internationale Infektionswelle ausgelöst hat und in Rumänien identifiziert wurde, den Schutz durch den Impfstoff oder einer früheren Infizierung weitgehend aufhebt, aber im Allgemeinen keine schweren Formen zu verursachen scheint. Der Gesundheitsminister rät, zu den Schutzmaßnahmen zurückzukehren, eine Maske zu tragen und überfüllte Räume zu meiden, und hat auch Empfehlungen für diejenigen, die Symptome von COVID haben.
Die Menschen sollten sich bei ihrem Hausarzt untersuchen lassen oder gegebenenfalls einen Krankenwagen rufen. Ein positives Ergebnis führt zur Isolierung, zunächst zu Hause. Der Hausarzt kann bei ersten Erscheinungen untersuchen. Sind die Symptome offensichtlicher , stehen ambulante Zentren bereit – und Krankenhäuser sind für schwerere Symptomen bei Patienten mit Begleiterkrankungen zuständig, sagte Rafila.
Was die Tests anbelangt, so wurden zwar mit dem Ende der letzten Covid-Welle viele Testzentren geschlossen, doch gibt es derzeit mehr als 4 300 Stellen, an denen sich Rumänen testen lassen können, und zwar sowohl in den Praxen der Hausärzte als auch in einigen Apotheken, Kliniken oder Krankenhäusern.
In der Zwischenzeit suchen die Gesundheitsbehörden nach Möglichkeiten, COVID-19-Test- und Behandlungszentren zu finanzieren, damit sie bei der neuen Infektionswelle auch an den Wochenenden Dienstleistungen anbieten können. Derzeit gibt es landesweit 169 solcher Zentren. Nach Angaben des Gesundheitsministers besteht derzeit keine große Nachfrage nach ihnen, aber wenn die Zahl der neu diagnostizierten Fälle steigt, sollten die Menschen Zugang zu ihnen haben. Was die Impfung betrifft, so empfiehlt der Arzt, das Anti-COVID-Serum im Herbst zu verabreichen, wenn eine neue Version zur Verfügung steht. Der Gesundheitsminister betonte in einem privaten Fernsehen, dass der derzeitige Impfstoff nicht mehr gegen die neuen Omicron-Stämme wirksam sei:
Das ist nun schon die zweite Omicron-Welle, und der wirksame Impfstoff gegen die Omicron-Variante zur Verhinderung der Übertragung ist begrenzt. Ich denke, wir müssen gerade deshalb ehrlich sein, um das Vertrauen der Menschen in die Impfung zu stärken, denn ehrlich währt bekanntlich am längsten – jetzt, wo die Lage ungemütlich ist, aber auch im Herbst, wenn es hoffentlich Entwarnung gibt, so der Minister, laut dem die neuartigen Impfstoffe im September in Rumänien eintreffen werden.