Neue Covid-Einschränkungen in Kraft getreten
Die neuen Einschränkungen, die die Ausbreitung des Coronavirus stoppen sollen, haben in Rumänien neue Straßenproteste ausgelöst.
Roxana Vasile, 29.03.2021, 16:18
Am Sonntagabend sind in Rumänien neue Restriktionen in Kraft getreten. In Landkreisen mit einer Covid 19- Inzidenz von mehr als 4 Infizierten pro 1.000 Einwohner wird die nächtliche Ausgangssperre von Freitag bis Sonntag um 20 Uhr und um 22 Uhr an den anderen Wochentagen beginnen. An Wochenenden schließen die Geschäfte um 18 Uhr. In Gebieten mit einer Inzidenz von mehr als 7,5 Infizierten pro 1.000 Einwohner gelten die Maßnahmen die ganze Woche über. Fitnesstudios werden geschlossen und erst wieder geöffnet, wenn die Inzidenzrate unter 3,5 fällt. Unterdessen plant die Regierung härtere Sanktionen für Unternehmen, die wiederholt gegen COVID-19 Maßnahmen verstoßen. Ein entsprechender Gesetzentwurf, der auf Nachtclubs und Restaurants abzielt, soll noch diese Woche verabschiedet werden. Innenminister Lucian Bode sagt, die Regierung möchte, dass die Menschen die Anti-COVID-Maßnahmen einhalten. „Ich habe es schon einmal gesagt und ich sage es wieder, unser Ziel ist es nicht, Bürger und Unternehmer zu sanktionieren. Das Ziel des Innenministeriums ist es, die Ausbreitung der Pandemie zu begrenzen“.
Die Entscheidungen der Behörden wurden in letzter Zeit als unlogisch und missbräuchlich empfunden, einige Rumänen begannen, die Geduld zu verlieren. Am Sonntag gingen Tausende Menschen in Großstädten auf die Straße und machten ihrem Unmut Luft. „Sie sperren uns in unsere Häuser wie Hunde“. „Wir protestieren für unsere Freiheit und unser Recht, rauszugehen, denn wir haben das Recht, frei zu sein. Sie haben kein Recht, uns das wegzunehmen! Keiner hat das!“ „Wir protestieren gegen all diese Maßnahmen. Sie lachen über uns. Wir haben für sie gestimmt und was machen sie? Sie sperren uns ein wie Ratten.“
„Freiheit“, „Bleibt nicht zu Hause, sonst sterbt ihr allein“, „Keine Einschränkungen“ waren einige der Slogans, die auf den Straßen von Bukarest, Sibiu, Arad, Galați, Constanța und Brăila gerufen wurden. Die Demonstranten kritisierten die Art und Weise, wie die Regierung die Ausgangssperre gestaltete und forderten neue Arbeitsplätze, die Wiedereröffnung von Schulen, Restaurants und Fitnessstudios und verlangten auch, dass das Gesundheitssystem verbessert wird, um mehr Menschen zu helfen, die mit COVID-19 zu kämpfen haben. Die Menschen riefen auch regierungsfeindliche Slogans und forderten den Rücktritt des Staatsekräters im Innenministerium Raed Arafat und des liberalen Premierministers Florin Cîţu.