NATO: Stärkung der Ostflanke ist eine Priorität
Rumänien setzt sich erneut für die Stärkung der Ostflanke des Atlantischen Bündnises ein.
Leyla Cheamil, 16.05.2022, 17:22
Die Stärkung der Ostflanke der NATO ist für deren Mitglieder eine Priorität durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Anlässlich des informellen Treffens der Außenminister der Mitgliedstaaten des Atlantisches Bündnisses in Berlin betonte der rumänische Außenminister, Bogdan Aurescu, die Bedeutung des Prozesses zur langfristigen Stärkung der Abschreckungs- und Verteidigungsposition der NATO an der Ostflanke, insbesondere im Schwarzen Meer, auf ausgewogene und einheitliche Weise.
Aurescu bezeichnete den von den Staats- und Regierungschefs der Alliierten auf dem Gipfel am 24. März gefassten Beschluss zur Aufstellung von vier neuen Gefechtsverbänden, einen davon in Rumänien, als einen „sehr nützlichen ersten Schritt“ in diese Richtung und dankte den beteiligten Alliierten. Im Mittelpunkt der Gespräche in Berlin standen die Politik der offenen Tür der NATO, der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen auf die euroatlantische Sicherheit.
Bogdan Aurescu erklärte, Rumänien stehe für einen raschen NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens. Er wies darauf hin, dass die Mitgliedschaft dieser beiden Länder das Bündnis als Ganzes stärken und ihm mehr Gewicht verleihen würde. Rumänien befürwortet die Politik der offenen Tür, die dem Bündnis insgesamt viele Vorteile bringt. Wir wissen aus unserer eigenen Erfahrung mit der Mitgliedschaft hervorragend, wie wichtig sie für die Reformen in Rumänien gewesen ist„, sagte der Leiter der Diplomatie in Bukarest. Gleichzeitig wies Minister Aurescu darauf hin, dass „der Beitritt dieser beiden Länder nach Ansicht Bukarests das Bündnis als Ganzes stärken wird, und wir glauben, dass die Abschreckung durch den Beitritt Schwedens und Finnlands zum Bündnis wirksamer und die Verteidigung insgesamt gestärkt sein wird“.
Ein weiteres Thema auf dem Treffen in Berlin war die Vorbereitung der Beschlüsse des Madrider Gipfels vom 28. bis 30. Juni. Der rumänischen Außenminister betonte, dass der Gipfel in Madrid mit seinen zu erwartenden Beschlüssen einen grundlegenden Meilenstein in der Entwicklung des Bündnisses darstellen werde. Bogdan Aurescu erklärte, dass das künftige strategische Konzept, das Ende Juni von den Staats- und Regierungschefs der NATO angenommen werden soll, mindestens für das nächste Jahrzehnt, die wichtigsten Aktionspunkte und das Profil des Bündnisses festlegen werden. Er betonte in diesem Zusammenhang, wie wichtig es ist, dass „dieses strategische Dokument realistisch und angemessen auf den neuen Sicherheitskontext eingeht, mit dem die Organisation konfrontiert ist, indem es die wichtigsten Bedrohungen und Herausforderungen aufzeigt und eine wirksame und ausgewogene Reaktion darauf gewährleistet. Gleichzeitig betonte Aurescu, dass das neue strategische Konzept die Tatsache widerspiegeln müsse, dass Russland die größte Bedrohung für das Bündnis bleiben werde.