NATO stärkt ihre Präsenz in Rumänien
NATO will die militärische Präsenz an ihrer Ostflanke stärken. Die neuen Einheiten der Allianz sollen in Estland, Lettland, Litauen, Polen, Bulgarien und Rumänien stationiert werden.
Mihai Pelin, 06.02.2015, 16:52
Rumänien ist einer der Staaten an der NATO-Ostflanke, der neue Strukturen der Allianz beherbergen wird. Neue Nato-Einheiten sollten auch in Polen, Estland, Lettland, Litauen und Bulgarien stationiert werden. Durch diese Kommando-und Kontrolleinheiten soll die Präsenz der Allianz an ihrer Ostflanke gestärkt werden. Ferner sollen die Strukturen als Bindelement zwischen den nationalen Truppen und den NATO-Truppen dienen. Hintergrund der Aktion ist, einer Ausweitung des Ukraine-Konflikts entgegenzuwirken.
Die Entscheidung wurde am Donnerstag in Brüssel beim Treffen der NATO-Außenminister getroffen. Finanziert sollen die neuen NATO-Strukturen sowohl von der Allianz, als auch von den Mitgliedstaaten. Es handele sich um die wichtigste Stärkung unserer kollektiven Verteidigung seit Ende des Kalten Krieges, sagte der NATO-Generalsekräter Jens Stoltenberg. Ferner begrüßte Stoltenberg die Initiative Rumäniens, zwei multinationale Generalstäbe der Division auf seinem Territorium zu stationieren.
Jens Stoltenberg: “Rumänien ist eines der sechs Länder, die Kommando-und Kontrolleinheiten beherberhen werden, die bereit zum Einsatz sind. Es handelt sich um Bindeglieder zwischen den nationalen Truppen der sechs Staaten und den NATO-Truppen. Diese Einheiten werden im Notfall eine Schlüsselrolle spielen. In den sechs NATO-Staaten an der Ostflanke sollen insgesamt 5.000 Soldaten stationiert werden. Das ist unsere Reaktion auf die Agression Russlands, das mit der Annektierung der Krim gegen das internationale Recht verstoßen hat”, bekräftigte der NATO-Generalsekräter.
Die Entscheidung wurde auch vom rumänischen Staatschef Klaus Iohannis begrüßt. Rumänien sei entschlossen, alle Schritte zu unternehmen, um die zwei Strukturen zu schaffen, sagte Präsident Iohannis. Ihre Einrichtung soll dieses Jahr beginnen und 2016 der Allianz zur Verfügung gestellt werden. Sowohl rumänische Soldaten, als auch Vertreter der anderen NATO-Staaten sollen daran beteiligt sein. Rumäniens Verteidigungsminister Mircea Duşa bekräftigte seinerseits die Bedeutung der jüngsten Brüsseler Beschlüsse: “Nach dem NATO-Beitritt Rumäniens im Jahr 2004, wurden überaus wichtige Entscheidungen für Rumänien getroffen. Diese Entscheidungen angesichts die Stärkung der NATO-und der EU-Präsenz an der Ost-und Südostflanke können als historisch bezeichnet werden.”
In allen sechs NATO-Staaten an der Ostflanke sollen 5.000 Soldaten stationiert werden. Ihre flexibelsten Einheiten sollen innerhalb von 48 Stunden marschbereit sein. Großbritannien, das die schnelle NATO-Eingreiftruppe in Ost-und Zentraleuropa leiten wird, soll Truppen in Rumänien und Polen stationieren. Insgesamt wird Großbritannien 1.000 Soldaten und 4 Mehrzweckkampfflugzeuge Typ Typhoon nach Rumänien verlegen. Auf rumänischem Territorium wurden bereits zwei rumänisch-amerikanische Stützpunkte eingerichtet. Es handelt sich um die Ortschaften Mihail Kogălniceanu und Deveselu, wo derzeit 500 US-Soldaten stationiert sind.