Nato-Gipfeltreffen in Warschau: eines der wichtigsten in der Geschichte des Bündnisses
Im Zentrum wird die Strategie gegenüber Russland stehen.
Valentin Țigău, 04.07.2016, 17:05
Die 28 Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten aus Europa und Nordamerika werden am Ende dieser Woche in Warschau zusammenkommen. Das zweitägige Gipfeltreffen ist für Rumänien, ein Land, das an der EU-und NATO-Ostgrenze liegt, von höchster Bedeutung. Hauptthema des Summits ist die militärische Verstärkung der NATO im Osten Europas nach dem russisch-ukrainischen Konflikt, der am 24. Februar 2014 begann. Das Treffen wird die künftigen Richtungen der NATO-Strategie festlegen, so dass die Allianz ein Pfeiler der Stabilität in einer unsicheren und unberechenbaren Welt bleiben wird. Laut Radio Rumänien Korrespondent in Brüssel könnte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Folgen des britischen EU-Austritts zur Debatte stellen. Er hatte vor kurzem erklärt, nach dem Beschluss Großbritanniens, die Union zu verlassen, sei die NATO eine bedeutendere Plattform der Kooperation zwischen Europa und den Vereinigten Staaten, ebenso der militärischen Kooperation und Sicherheit zwischen den europäischen Alliierten.
Das Gipfeltreffen in Warschau ist auch für Bukarest bedeutend. Im vergangenen Jahr wurde die Raketenstellung in Deveselu im südlichen Landesinneren Rumäniens einsatzfähig. Es geht um eine der bedeutendsten US-Basis in Europa, die als Verteidigungssystem gegen die Gefahr, die von außen Europas drohe, so US-Botschafter Hans Klemm in Bukarest, der hinzufügte das System richte sich nicht gegen Russland.
Kanada hat am Freitag bekanntgegeben, es werde 1000 Nato-Soldaten nach Lettland entsenden und äußerte seinen Wunsch, zusammen mit den USA, Großbritannien und Deutschland, eines der vier Nationen zu sein, die die Nato-Präsenz in Osteuropa verstärken werden. Moskau beschuldigt die Allianz durch “derartige Aussagen über die militärische Bedrohung durch Russland, nur dem Ziel dienen, Panik zu erzeugen, und das Bild eines heimtückischen Feindes aufrechtzuerhalten, um weiter eine Begründung für kolossale Wehretats zu haben so der Sprecher des russischen Verteidigungsministers.
Wladimir Putin hat vergangene Woche die Nato-Militärmanöver an der russischen Grenze besonders jene im Schwarzen und im Baltischen Meer kritisiert und warnte, Moskau werde auf diese Herausforderungen angemessen reagieren. Die Beobachter schätzen, das Nato-Gipfeltreffen in Warschau werde die harte Stellung Natos gegenüber Russland verstärken. Ein Zeichen dieser Strategie ist die Ernennung der Russland-Expertin Rose Gottemoeller zu stellvertretende Generalsekretärin der Nato. Gottemoeller ist die US-amerikanische Staatssekretärin für Rüstungskontrolle und internationale Sicherheit.