NATO-Generalsekretär Stoltenberg: „Mehr Mitgliedsstaaten stärken Ostflanke“
Laut NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg wollen immer mehr Länder zur Stärkung der Ostflanke der Allianz beitragen. Das angesichts der russischen Bedrohung an der Ostsee und am Schwarzen Meer. Die Erklärung fiel bei einem Treffen in Brüssel.
Corina Cristea, 27.10.2016, 16:47
Einige Mitgliedsländer der Allianz haben ihre Bereitschaft gezeigt, Land-, See- und Luftstreitkräfte nach Rumänien zur Stärkung der NATO-Präsenz zu entsenden“ – so die Ankündigung von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg beim Treffen des Verteidigungsministerrates in Brüssel. Danach verriet er, dass es sich dabei um Kanada, Deutschland, die Niederlande, Polen, die Türkei und die USA handele.
Der hohe NATO-Amtsträger begrüßte gleichzeitig die zahlreichen Beiträge der Mitgliedsstaaten der Allianz zu den zukünftigen vier Bataillons. Die Einheiten werden 2017, vor dem Hintergrund der angespannten Beziehungen zu Moskau, Missionen auf dem Baltikum und in Polen durchführen. Die schrittweise Mobilmachung von jeweils 1000 Militärs pro Land war beim letzten NATO-Gipfel im Juli in Warschau beschlossen worden. Sie ist Teil der Maßnahmen des nordatlantischen Bündnisses zur Beschwichtigung der Staaten, die sich in der unmittelbaren Nachbarschaft Russlands befinden. Es sind vor allem diese Länder, die sich nach dem Konflikt in der Ukraine und dem Anschluss der Krim im Frühjahr 2014, anfällig fühlen.
Heute haben mehrere NATO-Staaten ihre Teilnahme bestätigt“, sagte Stoltenberg und erklärte, dass Albanien, Italien, Polen und Slowenien die kanadischen Kräfte in Lettland unterstützen werden. Belgien, Kroatien, Frankreich, Luxemburg, die Niederlande und Norwegen begleiten die deutschen Kräfte in Litauen. Dänemark und Frankreich gesellen sich zu den britischen Einheiten in Estland, während Rumänien und Großbritannien die USA in Polen unterstützen werden. Der NATO-Generalsekretär hob ferner hervor, dass die Allianz nicht provozieren, sondern einem Konflikt mit Russland vorbeugen wolle.
Rumäniens Verteidigungsminister Mihnea Motoc kam am Rande des Treffens in Brüssel mit dem britischen Verteidigungssekretär Michael Fallon zusammen. Die beiden bestätigten dabei das Engagement für die erweiterte NATO-Präsenz an der Ostflanke. Damit würde ein wichtiger Bestandteil für die Abschreck- und Verteidigungsfunktion der Mission im Osten gesichert.
Michael Fallon hob ferner die Intensivierung der gemeinsamen Vorbereitungsaktionen hervor. Britische Land-, Luft- und Seeeinheiten sollen im kommenden Jahr auf rumänischem Gebiet und am Schwarzen Meer zum Einsatz kommen. Außerdem soll die Königliche Luftwaffe Großbritanniens Kampfjets der Marke Typhoon in das Gebiet entsenden. Sie sollen an Streifemissionen und Vorbereitungsmaßnahmen mit den Rumänischen Luftstreitkräften teilnehmen.