Nationaltag mit Feierlichkeiten begangen
Rumänien hat am gestrigen 1. Dezember den Nationalfeiertag begangen.
Corina Cristea, 02.12.2022, 16:24
Für die Menschen im Land und in der Diaspora war der 1. Dezember ein Festtag — der rumänische Nationalfeiertag wurde mit Militärparaden, Kranzniederlegungen an den Heldendenkmälern, Volksmusikdarbietungen und Ausstellungen zur Erinnerung an die sogenannte Große Vereinigung vor 104 Jahren begangen. In Bukarest nahmen — trotz schlechten Wetters — 35 Tausend Menschen an der Parade unter dem Triumphbogen teil, und in der symbolischen Hauptstadt der Vereinigung, Alba Iulia, wurden den ganzen Tag über historische Nachstellungen der damaligen Ereignisse in Anwesenheit von Tausenden aus dem ganzen Land zugereisten Rumänen dargeboten.
Das rumänische Volk habe alle Widrigkeiten der Geschichte durchgestanden und sich durch Einheit weiterentwickelt — sagte der liberale Premierminister Nicolae Ciucă, der den Nationalfeiertag in Alba Iulia beging:
Heute begehen wir einen wichtigen Tag. Zur Ehrung unserer Vorfahren, die sich in den schwierigsten Momenten der Geschichte geopfert haben, damit Rumänien so sein kann, wie es heute ist, glaube ich, dass wir auch jetzt, in Zeiten, die vielleicht nicht so schwierig sind wie damals, Einheit, Solidarität und Empathie brauchen. Ich bin überzeugt, dass wir auch jetzt in der Lage sein werden, zu zeigen, dass Rumänien ein wahrhaft europäisches Land ist.“
In Bukarest wies Staatspräsident Klaus Johannis darauf hin, dass Rumänien in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht und seine Anstrengungen zur Modernisierung des Staates und zu grundlegenden Reformen fortgesetzt hat. Gleichzeitig forderte das Staatsoberhaupt die Politik auf, alle Mittel einzusetzen, um den Lebensstandard der Menschen zu verbessern:
Die Bürger haben natürlich hohe Erwartungen an die Politik, insbesondere in diesen schwierigen Zeiten. Wir befinden uns bereits auf einem Weg voller Veränderungen, Reformen, Bemühungen um die Modernisierung des Staates, der Institutionen, des öffentlichen Dienstes und der Infrastruktur. Es ist ein langwieriger Prozess, der meines Erachtens unumkehrbar ist. Doch die Rumänen brauchen möglichst greifbare und unmittelbare Fortschritte, um ihren Lebensstandard zu erhöhen und Wohlstand zu erreichen. Unser Land verfügt über ausreichende Mittel aus dem Nationalen Konjunktur- und Resilienzplan sowie anderen europäischen Programmen, um die notwendigen Veränderungen herbeizuführen. Somit fordere ich die Verantwortlichen dringend auf, alle verfügbaren Instrumente zu nutzen.“
Für mich steht der 1. Dezember für die Gewissheit, dass dieses Volk immer die Kraft finden wird, alle Krisensituationen zu überwinden“, sagte seinerseits der Chef der Sozialdemokraten, Marcel Ciolacu, der auch Präsident der Abgeordnetenkammer ist:
Der Nationalfeiertag ist eine Gelegenheit, den Stolz, die Einheit, die Solidarität, die Tapferkeit und den Heldenmut unserer Vorfahren zu feiern. Für mich steht der 1. Dezember in diesem Jahr aber auch für etwas anderes, das in den gegenwärtig unruhigen Zeiten äußerst wichtig ist. Es ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie das rumänische Volk in den schwierigsten Momenten seiner Geschichte immer wieder jene treibende innere Kraft gefunden hat, die es ihm ermöglichte, kritische Situationen zu überwinden.“