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Nationalfeiertag am 1. Dezember: Militärparaden in Bukarest und Alba Iulia geplant

Am 1. Dezember, dem rumänischen Nationalfeiertag, sind Militärparaden und weitere Zeremonien in Bukarest und im siebenbürgischen Alba Iulia geplant, der Stadt, in der Ferdinand I. vor hundert Jahren zum rumänischen König gekrönt wurde.

Nationalfeiertag am 1. Dezember: Militärparaden in Bukarest und Alba Iulia geplant
Nationalfeiertag am 1. Dezember: Militärparaden in Bukarest und Alba Iulia geplant

, 28.11.2022, 15:56


RadioRomaniaInternational · Nationalfeiertag am 1. Dezember: Militärparaden in Bukarest und Alba Iulia geplant


Jedes Jahr wird am 1. Dezember der rumänische Nationalfeiertag im ganzen Land, aber auch im Ausland, an den Einsatzorten der rumänischen Soldaten oder in den rumänischen Gemeinschaften au‎ßerhalb des Landes gefeiert. In Bukarest findet die traditionelle Parade unter dem Triumphbogen statt, an der auch alliierte Militärformationen teilnehmen werden. Zum ersten Mal seit der Pandemie wird die Veranstaltung ohne Einschränkungen für die Öffentlichkeit stattfinden. Bei der Militärparade werden auch die im Vergleich zu den Vorjahren neuesten Anschaffungen moderner militärischer Ausrüstung der rumänischen Armee präsentiert. Neben den rumänischen Soldaten werden etwa 150 ausländische Militärs aus Belgien, Frankreich, Nordmazedonien, der Moldaurepublik, Portugal, den USA und den Niederlanden an der Parade teilnehmen. Au‎ßerdem werden Soldaten aus verbündeten Ländern, die zu den NATO-Stützpunkten auf rumänischem Gebiet beitragen, etwa 25 technische Einrichtungen und Militärgeräteschaft vorführen, darunter Kampfflugzeuge aus Kanada, Italien, Spanien und den USA.



Besondere Veranstaltungen zum Nationalfeiertag finden auch im siebenbürgischen Alba Iulia (dt. Karlsburg oder Wei‎ßenburg) statt: Beginnend mit dem 29. November wird im städtischen Archäologie-Museum Principia“ ein Bildungsprogramm durchgeführt. Am 30. November, wenn auch der Heilige Andreas gefeiert wird, der als Schutzpatron Rumäniens gilt, sind in Alba Iulia Kranzniederlegungen an Statuen von Persönlichkeiten vorgesehen, die eine bedeutende Rolle bei der Vereinigung von 1918 gespielt haben. Am selben Tag beginnt auch ein Fest der Traditionen und Bräuche. Der Nationalfeiertag wird am 1. Dezember mit einer militärischen Zeremonie mit Truppen und Kampfausrüstung begangen, an der rund 850 Soldaten teilnehmen. Au‎ßerdem sind Paradeabordnungen mit Bodenfahrzeugen, Hubschraubern und F-16-Kampfjets vorgesehen. Eine Abteilung französischer Soldaten der multinationalen Nato-Kampftruppe, die in Cincu (Kreis Brașov) stationiert ist, wird ebenfalls zu Fu‎ß an der Parade teilnehmen.



Die Veranstaltungen sind dem 100. Jahrestag der Krönung von König Ferdinand I. und Königin Maria 1922 in Alba Iulia gewidmet, in Anlehnung auch an das historische Ereignis im Jahr 1600, als der Fürst der Walachei, Michael der Tapfere, an der Spitze seines Heeres in die Stadt — damals eine österreichische Garnison — einmarschierte. In die romantische oder romantisierende nationale Geschichtsschreibung ging der Moment als der erste Versuch einer politischen Vereinigung des rumänischen Raums ein.



Ferdinand I., der im selben Sprachduktus als Vollzieher der Einheit“ bezeichnet wurde, war der erste König aller Rumänen, unter dessen Herrschaft die sogenannte Gro‎ße Vereinigung von 1918 zustande kam. Sie gilt als der wichtigste Akt in der Geschichte des rumänischen Volkes, als Siebenbürgen, Bessarabien und die Bukowina mit dem Altreich Rumänien vereinigt wurden. Als König erwies Ferdinand I. seinem Land gro‎ße Verdienste, er setzte Agrar- und Wahlrechtsreformen sowie Ma‎ßnahmen zur Konsolidierung des einheitlichen rumänischen Nationalstaats durch. Unter dessen Herrschaft war eine der blühendsten Periode des modernen rumänischen Staates zu verzeichnen.



Ihm zur Seite stand eine bemerkenswerte Persönlichkeit, Königin Maria, die als Krankenschwester an der Front im Ersten Weltkrieg im Einsatz und als Diplomatin in den westeuropäischen Kanzleien tätig gewesen war. Ohne sie, so sagen es Historiker heute, wäre der Erfolg Ferdinands I. nicht derselbe und die Vervollständigung des modernen rumänischen Staates wäre wahrscheinlich ein schwer zu erreichendes Ziel gewesen.

Foto: Agerpres / EPA
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