Nationaler Plan zur Prävention und Bekämpfung von Krebs genehmigt
Staatspräsident Klaus Johannis hat das Gesetz über die Genehmigung des Nationalen Plans zur Krebsprävention und -bekämpfung verkündet. Ärzte und Patientenverbände haben dies einhellig begrüßt.
Corina Cristea, 03.11.2022, 14:36
Internationale Erhebungen zeigen, dass Krebs nach wie vor ein großes globales Gesundheitsproblem darstellt — in 134 Ländern ist die Erkrankung an Krebs eine der Hauptursachen für den vorzeitigen Tod von Menschen im Alter von 30 bis 69 Jahren. Auch Rumänien ist davon betroffen, daher hat man beschlossen, mehr für die Prävention und Behandlung von Menschen mit dieser Krankheit zu tun. Als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsbehörden, Ärzten — einschließlich aus dem privaten Gesundheitssektor — und Patientenverbänden wurde der Nationale Plan zur Krebsprävention und -bekämpfung entwickelt. Die Initiative war vom Staatschef vor weniger als 11 Monaten ins Leben gerufen worden. Nach Durchlaufen aller erforderlichen Schritte wurde das Gesetz zur Genehmigung dieses Plans, der zwischen 2023 und 2030 umgesetzt werden soll, nun von Präsident Klaus Johannis verkündet.
Wir haben die Pflicht, jetzt im Namen all derer zu handeln, die ihren Kampf gegen diese Krankheit verloren haben, und im Namen derer, die heute mit einer dramatischen Diagnose konfrontiert sind. Es gibt bemerkenswerte Fortschritte in der medizinischen Wissenschaft, Spitzentechnologien, die Krebs zu einer kontrollierbaren Krankheit machen. Die Rumänen haben ein Recht darauf, diese Innovationen der Gegenwart in Anspruch zu nehmen.“
Das Gesetz legt fest, dass alle rumänischen Staatsbürger mit Wohnsitz in Rumänien, Bürger der EU-Mitgliedstaaten sowie Ausländer und Staatenlose mit Wohnsitz in Rumänien das Recht auf medizinische, soziale und psychologische Unterstützungsleistungen haben, die im Nationalen Plan zur Krebsprävention und -bekämpfung enthalten sind. Es geht dabei um medizinische Leistungen zur Krebsprävention, -diagnose und -behandlung, Pflegedienste — einschließlich Palliativpflege –, psychologische Betreuung, Sozialdienste und monatliche Lebensmittelbeihilfen. Rumänien übernimmt somit die europäischen Standards in diesem Bereich.
Der Schritt war schon lange fällig und die Umsetzung sei umso notwendiger, als die Zahlen für Rumänien recht besorgniserregend seien, erklärte die Ärztin Diana Păun vom Gesundheitsamt, die zugleich Präsidentenberaterin für öffentliche Gesundheitsfragen ist:
Krebs ist nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein gravierendes Problem der öffentlichen Gesundheit; aus diesem Grund war dieser Plan mit seinen sehr klaren Zielen notwendig. So werden beispielsweise nationale Vorsorgeprogramme durchgeführt. Bisher hat das Gesundheitsministerium nur die Vorsorgeuntersuchungen für Gebärmutterhalskrebs finanziert; nun sind Vorsorgeprogramme auch für andere Krebsarten geplant oder sie werden bereits durchgeführt. Außerdem soll ein nationales Krebsregister mit Unterregistern für alle in unserem Land vorkommenden Krebsarten geschaffen werden. Es wird ein multidisziplinärer Ansatz angestrebt, was bedeutet, dass ein Patient nicht nur von einem Arzt behandelt werden kann. Ein multidisziplinäres Team ist erforderlich, um den Fall des Patienten zu analysieren und die Phasen — operativer Eingriff, Strahlentherapie, Chemotherapie — in der für den Patienten natürlichen und richtigen Reihenfolge festzulegen.“
Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe innovativer Therapien, die allerdings teuer sind und von den Krankenkassen nicht von Anfang an finanziell unterstützt werden können. Aus diesem Grund wurde die Einrichtung eines Fonds für Gesundheitsinnovationen vorgeschlagen, der den Patienten in Rumänien Zugang zu diesen neuen Behandlungen verschaffen würde.