Nach Verbreitung des Coronavirus in Italien: rumänische Behörden ergreifen Maßnahmen
Die rumänischen Behörden ergreifen neue Maßnahmen, um eine Infektion mit dem Coronavirus zu verhindern. Die Maßnahmen betreffen vor allem Reisende aus Italien, wo die Zahl der angemelden Fälle stark zugenommen hat.
Daniela Budu, 24.02.2020, 15:52
Das Gesundheitsministerium in Bukarest hat eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um eine Infektion mit dem neuen Coronavirus zu verhindern. Reisende aus den norditalienischen Regionen, in denen eine Quarantäne herrscht, werden 14 Tage lang in Isolation bleiben. Die MaßnahmeN werden sowohl in Bukarest, als auch in anderen Städten des Landes umgesetzt, in denen es Quarantänezentren gibt. In Italien, wo viele Rumänen leben, hat die Zahl der angemelden Fälle stark zugenommen und die Zahl der Opfer auf fünf gestiegen ist. Ganze Städte stehen unter Quarantäne. Der rumänische Staatssekretär Nelu Tataru, der für die Schutzmaßnahmen zuständig ist, hat versichert, dass niemand, der aus Italien zurückkehrt, weder auf dem Luft- noch auf dem Landweg, die Quarantäne umgehen kann.
Er sagt, dass mehr medizinisches Personal an den Grenzübergängen eingesetzt wurde. Passagiere, die aus den vom Coronavirus betroffenen Regionen Italiens auf dem internationalen Flughafen Bukarest ankommen, kommen über den Terminal für Charterflüge und werden gebeten, ein kurzes Formular mit Identifikationsdaten und relevanten Informationen auszufüllen. Die Passagiere werden dann von medizinischem Personal der Abteilung für Notfallsituationen unterstützt. Am Sonntag fanden in einer Reihe von Präfekturen im ganzen Land Notfallsitzungen statt. Der designierte Premierminister Ludovic Orban hat den Menschen geraten, Reisen in kontaminationsgefährdete Gebiete zu vermeiden.
Experten halten Präventivmaßnahmen für unerlässlich. Der Leiter der Abteilung für Notfallsituationen, Raed Arafat, sagt, eine Infektion mit dem Coronavirus sei nicht heilbar und es gebe keinen spezifischen Impfstoff dafür, während die Symptome unterschiedlich sein können und das Virus Mutationen erleiden könne. Der Leiter des Instituts für Infektionskrankheiten in Bukarest Adrian Streinu Cercel, warnt seinerseits, dass sich das neue Coronavirus leicht über die Luft verbreitet. In einem Interview gegenüber einem Fernsehsender sagte Cercel dass es in Rumänien derzeit Testkits für 150 Patienten gibt, dass aber auch Masken und Schutzanzüge notwendig seien, die importiert werden müssen. Das Innenministerium habe laut eigenen Angaben über eine Million Euro für die Anschaffung von Thermoscannern für Flughäfen im ganzen Land bereitgestellt. Die Messung der Körpertemperatur von Passagieren ist die am weitesten verbreitete Maßnahme auf westlichen Flughäfen im Kampf gegen das Coronavirus.