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Nach Tragödie im Klub Colectiv: Ärzte im Dauereinsatz

Das schwere Brandunglück und die hohe Anzahl der zu behandelnden Verletzten stellen Ärzte vor eine makabre Fallstudie. Für wohl keinen der rumänischen und angereisten Mediziner ist der Fall Routine.

Nach Tragödie im Klub Colectiv: Ärzte im Dauereinsatz
Nach Tragödie im Klub Colectiv: Ärzte im Dauereinsatz

, 03.11.2015, 18:54

Nach dem verheerenden Brandunglück im Bukarester Club Colectiv” kommen täglich erschütternde Erkenntnisse ans Tageslicht. Ein Expertenteam von der Technischen Hochschule hat nach eigenen Angaben die Zusammensetzung der bei dem Brand freigesetzten Gase ermittelt. Dabei handelte es sich offenbar um eine tödliche Mischung von Kohlendioxid, Blausäure, Stickstoffmonoxid und weiteren giftigen Substanzen. Ein derartige Giftkombination sei für einen menschlichen Körper schwer vorstellbar, sagt der Leiter der Klinik für Plastische Chirurgie im Bukarester Floreasca Krankenhaus, Dr. Ioan Lascăr. Aus diesem Grund stünden die behandelnden Ärzte vor einer riesigen Herausforderung, erklärt er.



Die oberflächlichen Brandwunden führen grö‎ßtenteils zu keinen besorgniserregenden Prognosen. Allerdings hat deren Zusammenspiel mit den eingeatmeten Gasen, die wie erwähnt hoch giftig waren, sowie auch mit der hohen Temperatur, die zu Verbrennungen der Atemwege und wahrscheinlich des Lungengewebes führte, diesen Krankheitsverlauf verursacht. Ein völlig unvorhersehbarer und beispielloser Krankheitsverlauf.”



Viele der jungen Opfer des Unglücks werden auf den Intensivstationen von 12 Bukarester Krankhäusern behandelt. Sie sind an Beatmungsgeräte angeschlossen und werden über Ventilatoren künstlich beatmet. Der Leiter der Medizinischen Abteilung der Universitätsklinik, Dragoş Daviţoiu, erklärte den Medienvertretern, wie man bei der Behandlung in solchen Fällen verfährt.



Die behandelnden Ärzte beobachten und leiten die etappenweise Behandlung der Verbrennungen, sie entscheiden über die chirurgischen Eingriffe, also wann diese notwendig werden; die Verbände müssen gewechselt werden, für die Hygiene der Patienten muss gesorgt werden. Pausenlos wird die Therapie zur Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Funktionen begleitet.”



In den kommenden Tagen rechnen Ärzte mit einem weiteren Tief: Die durch den Stoffwechsel verwerteten Giftstoffe werden die Nieren der Patienten beeinträchtigen und bei einigen wird eine Dialyse womöglich notwendig sein. Gleichzeitig bereiten sich die Mediziner für die Durchführung von Hauttransplanten vor, wie Gesundheitsminister Nicolae Bănicioiu berichtete.



Es gibt eine Haut-Datenbank in Rumänien, die momentan über eine ausreichende Reserve verfügt. Damit könnte die aktuelle Nachfrage gedeckt werden. Es gibt auch viele Menschen, die sich zu Spenden bereit erklärt haben. Es ist klar, dass wir jegliche Unterstützung akzeptieren, niemand wird abgewiesen.



Ärzte aus Israel und Frankreich waren in den vergangenen Tagen zur Unterstützung ihrer rumänischen Kollegen angereist. Viele erklärten, sie hätten in ihrer gesamten Karriere keine derartige Katastrophe erlebt. Professor Marc Chaouat, Generalsekretär der Französischen Gesellschaft für die Behandlung von Brandwunden ist auf plastische und ästhetische Chirurgie spezialisiert.



Es ist eine Ausnahmesituation, der man in der Form nur extrem selten begegnet. Ich verfüge über eine 20-jährige Erfahrung im Bereich Chirurgie und Rekonstruktion bei Brandpatienten, aber das hier habe ich noch nie erlebt. Es ist ja auch eine sehr hohe Anzahl an Patienten, die gleichzeitig behandelt werden müssen.



Indes befürchten Behörden und Ärzte, dass die Anzahl der Todesfälle erheblich steigen könnte. Den Angehörigen der Opfer und der zutiefst bestürzten Bevölkerung bleibt nur die Hoffnung.

Foto: andreas160578 / pixabay.com
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