Moody’s hält fest an Rating für Rumänien
Die Ratingagentur hat die Bewertung der rumänischen Staatsschulden mit Baa3 für langfristige Schulden und P-3 für kurzfristige Schulden sowie einem stabilen Ausblick erneut bestätigt.
Leyla Cheamil, 06.11.2023, 22:51
Nach Ansicht der Agentur zeigt diese Bestätigung die robusten mittelfristigen Wachstumsaussichten Rumäniens, die durch solide Zuflüsse europäischer Fonds und ausländischer Direktinvestitionen unterstützt werden. Moodys betont, dass der stabile Ausblick einen Ausgleich zwischen der positiven wirtschaftlichen Entwicklung und den anhaltenden Schwierigkeiten der Regierung darstellt, das hohe Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit Rumäniens nachhaltig zu reduzieren. Der rumänische Finanzminister Marcel Bolos wies darauf hin, dass die Entscheidung der Rating-Agentur eine weitere Bestätigung dafür sei, dass die rumänische Regierung die notwendigen und richtigen Maßnahmen ergriffen habe, um die sozioökonomischen Auswirkungen der jüngsten Krisen zu bekämpfen und nachhaltige öffentliche Finanzen zu gewährleisten. Die Ankündigung trage dazu bei, ein günstiges Wirtschaftsklima aufrechtzuerhalten, die Finanzierungskosten zu senken und Investitionen in Rumänien zu fördern, sagte Marcel Boloș, der betonte, dass Reformen und Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung weiterhin die Prioritäten des Finanzministeriums seien. Obwohl Moodys davon ausgeht, dass sich das Wachstum in diesem Jahr auf 2 % nach zwei soliden Jahren in den Jahren 2021 und 2022 verlangsamen wird, da die Inflation den Konsum beeinträchtigt und die Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit in der Eurozone die Auslandsnachfrage beeinflusst, bleiben die mittelfristigen Wachstumsaussichten Rumäniens robust. Die Agentur geht davon aus, dass sich das Wachstum im nächsten Jahr auf 3,2 % und im Jahr 2025 auf 3,5 % erhöhen wird, was der Schätzung der Agentur für das Wachstumspotenzial der Wirtschaft von 3 % bis 3,5 % entspricht. Die soliden Wachstumsaussichten Rumäniens werden durch das hohe Niveau der EU-finanzierten und ausländischen Direktinvestitionen unterstützt. Das Land hat Zuschüsse und Darlehen aus der EU-Fazilität für Wiederaufbau und Resilienz in Höhe von insgesamt rund 11 % des BIP von 2021 vorgesehen, die bis 2026 ausgegeben werden sollen. Moody´s stellt fest, dass die rumänischen Behörden trotz Verzögerungen bei der Umsetzung weitere Fortschritte bei den Reformen und Investitionen gemacht haben, die für die Freigabe der EU-Mittel erforderlich sind. Die regelmäßige Finanzierung aus dem EU-Haushalt 2021-2027 wird in den kommenden Jahren ebenfalls zunehmen, so dass sich die gesamte EU-Finanzierung auf durchschnittlich rund 4 % des BIP pro Jahr erhöht. Darüber hinaus erwartet Moodys, dass die ausländischen Direktinvestitionen in Sektoren wie Industrie und IT mit rund 3 % des BIP solide bleiben werden. Die Agentur geht auch davon aus, dass sich der Trend des schnellen Wachstums der Arbeitsproduktivität fortsetzen wird, da Rumänien weiterhin zu den fortgeschritteneren Volkswirtschaften Europas aufschließt. Diese positiven Trends werden die negativen Auswirkungen der Haushaltskonsolidierung und des Arbeitskräftemangels in den kommenden Jahren weitgehend ausgleichen, so die Einschätzung von Moodys.