Ministerin legt Entwürfe für neue Bildungsgesetze vor
Die Verbesserung der Bildung und die Verringerung des funktionalen Analphabetismus sind die Ziele der neuen Bildungsgesetze, die von Ministerin Ligia Deca vorgelegt wurden.
Daniela Budu, 28.02.2023, 16:22
Ministerin Deca hat am Montag die neuen Entwürfe für die Bildungsgesetze vorgestellt, die nach einer mehrmonatigen Analyse durch Experten des Ministeriums und Vertreter der rumänischen Regierungskoalition und fast zehntausend Änderungsanträgen entstanden sind. Die Entwürfe basieren auf dem Projekt Romania Educată“ und den OECD-Expertenberichten und zielen darauf ab, die Qualität der Bildung zu verbessern und den funktionalen Analphabetismus zu verringern. Die vorgeschlagenen Änderungen erfolgen vor dem Hintergrund besorgniserregender Statistiken, nach denen Rumänien in Bezug auf die Bildungsleistung am unteren Ende der europäischen Rangliste liegt. Ligia Deca argumentiert: Fünf von zehn 15-jährigen Schülern verfügen über mathematische oder naturwissenschaftliche Fähigkeiten unterhalb des Mindestleistungsniveaus, d. h. sie können weder logisches Denken in Alltagssituationen anwenden noch bekannte wissenschaftliche Phänomene und Prozesse erklären. Vier von zehn Schülern, ebenfalls im Alter von 15 Jahren, verfügen über Lesekompetenzen, die unterhalb des Mindestleistungsniveaus liegen, wie es von PISA definiert wurde. Sie können nicht ohne Weiteres Schlussfolgerungen aus einem Text ziehen. Zehn Prozent der Abiturienten haben die Prüfung nicht bestanden, und wir wissen auch, dass drei von zehn Lehrern den Unterricht oder die Theorie nur selten mit dem in Verbindung bringen, was die Schüler im Alltag beobachten können. Sechs von zehn Schülern haben in den vergangenen zwei Jahren keine Kurse besucht, in denen Naturwissenschaften mit modernen Methoden unterrichtet wurden.“
Das Gesetz über die voruniversitäre Bildung sieht vor, dass Gymnasien, in denen der Wettbewerb groß ist, für mehr als die Hälfte der Plätze getrennte Zulassungen durchführen können. Ligia Deca erklärt: Die nationale Prüfung wird Tests in Rumänisch, Mathematik und gegebenenfalls der Muttersprache beinhalten, sodass sich am derzeitigen Format nichts ändert. Die Aufnahmeprüfung für die Oberschule ist ein neues Element. Auch hier gilt, dass, wenn das Gymnasium dies wünscht und es in den vergangenen Jahren nachweislich Konkurrenz gegeben hat, 60 % der Plätze im Wettbewerb vergeben werden können.“
Die Abiturprüfung wird neben der jetzigen Form eine sogenannte ergänzende“ Prüfung der Grundfertigkeiten beinhalten. Die neuen Bildungsgesetze sehen unter anderem leistungsbezogene Stipendien, Stipendien für Olympioniken und Lohnerhöhungen für Lehrer vor. Politiker, Gewerkschaften und Elternverbände haben der Bildungsministerin mangelnde Transparenz und fehlende Konsultation der Betroffenen vorgeworfen. Die oppositionelle USR meint, dass die von Ministerin Deca vorgelegten Änderungen nicht Teil den Programms Romania Educată“ sein und das Bildungssystem nicht modernisieren können. Der Premierminister gibt sich jedoch überzeugt, dass die beiden Gesetzesentwürfe — zur Regelung der Voruniversitären und der Hochschulbildung — Regeln und Praktiken aus europäischen Ländern mit langer Tradition im Bildungswesen und guten internationalen Ergebnissen einführen werden.