Mindestlohn in Rumänien soll erhöht werden
Die Vertreter der Regierung, der Gewerkschaften und der Arbeitgeber in Rumänien hatten eine erste Gesprächsrunde über den Mindestlohn im kommenden Jahr.
Mihai Pelin, 29.11.2016, 17:04
Am Montag sind in Bukarest die Vertreter der Gewerkschaften, der Arbeitgeber und der Regierung zusammengekommen. Leider ist man zu keiner Lösung gekommen, so dass die Verhandlungen nach den Parlamentswahlen vom 11. Dezember wiederaufgenommen werden.
Die Gewerkschaften haben vorgeschlagen, den gesetzlichen Mindestlohn ab 2017 um 200 Lei (44 Euro) zu erhöhen. Die Exekutive hat aber eine detailliertere Analyse vorgestellt und eine Lohnerhöhung von nur 100 Lei (22 Euro). vorgeschlagen. Der Cartel Alfa Vorsitzender Bogdan Hossu erklärte nach dem Treffen:
“Die Gewerkschaften haben eine Erhöhung um 200 Lei gefordert, das heißt eine Erhöhung von 1250 Lei (277 Euro) auf 1450 Lei (322 Euro). Nach den Parlamentswahlen werden wir uns wieder treffen. Am 14. Dezember findet eine Regierungssitzung statt. Vielleicht wird dann der gesetzliche Mindestlohn für 2017 per Regierunserlass festgelegt.
Ab dem kommenden Jahr könnte der Mindestlohn durch eine Berechnungsmethode bestimmt werden, an der unabhängige Experten, die von den sozialen Partnern vorgeschlagen wurden, arbeiten. Besagte Studie bietet ein Image der Beschäftigten, die einen Mindestlohn erhalten und hebt das Armutsrisiko dieser Kategorie von Angestellten hervor. Präsentiert werden auch die Auswirkungen der Lohnerhöhung auf die Wirtschaft. Der rumänische Arbeitsminister Dragoş Pîslaru erklärte, für eine Lohnerhöhung seien mehrere Etappen notwendig unter anderen die Zentralisierung der von den Gewerkschaften und Arbeitgebern gemachten Vorschläge. Hinsichtlich des einheitlichen Lohnes sagte er, um die Lohnungleichheiten zu regeln, benötige man bis 2022 19,5 Milliarden Lei dh (4,3 Milliarden Euro).
Laut einer Mitteilung der Regierung werde die durchschnittliche Lohnerhöhung im Jahre 2017 37,3% betragen. Das Verhältnis zwischen dem Mindest- und dem Maximallohn wird von 1/13 sein. Der höchste Lohn wird jenes des Staatschefs sein. Der Lohn des Ministerpräsidenten wird aber um 300 Lei verkürzt. Am Jahresanfang bekam der Premier 15.825 Lei (3516 Euro). Den Ärzten und den IT-Fachleuten soll ein Lohnzuschlag von 30% gezahlt werden. Der Gesetzentwurf wird den sozialen Partnern für Beratungen, die beim Arbeitsministerium stattfinden, eingereicht werden.