Militärstützpunkt in Fetești: Nato bildet Piloten für F16-Kampfjets aus
In Rumänien ist ein Nato-Trainingszentrum für Piloten eingeweiht worden, die in der Bedienung der US-amerikanischen Kampfjets vom Typ F-16 ausgebildet werden sollen.
Bogdan Matei, 14.11.2023, 13:47
Fast ein halbes Jahrhundert lang war das sozialistische Rumänien Mitglied des so genannten Warschauer Paktes, in dem die Sowjetunion ihre Satellitenstaaten in Mittel- und Osteuropa bugsierte. Vor nahezu 20 Jahren ist das demokratische Rumänien der NATO beigetreten, doch der logistische Übergang ist noch nicht abgeschlossen. Die aus dem 20. Jahrhundert stammende Ausrüstung der rumänischen Streitkräfte wird nach und nach durch modernes Kampfgerät ersetzt, das in den technologisch innovativsten Ländern des Bündnisses hergestellt wird.
Auf dem Militärstützpunkt Nummer 86 im südostrumänischen Fetești haben die theoretischen Ausbildungskurse für rumänische Piloten begonnen, die von den alten MiG-21-Flugzeugen sowjetischer Bauart auf die wesentlich fortschrittlicheren amerikanischen F-16-Kampfjets umsteigen sollen. Das Ausbildungszentrum hat bereits fünf F-16-Maschinen in seiner Flotte, und weitere 18 sollen bis Ende des Jahres aus den Niederlanden geliefert werden. Die Luftflotte der rumänischen Armee verfügt derzeit über 17 Kampfjets vom Typ F-16, die von Portugal gekauft wurden, und mit Norwegen wurde ein Vertrag über die Lieferung weiterer 32 Kampfflugzeugen abgeschlossen.
Das Europäische Ausbildungszentrum in Fetești wurde auf der Grundlage eines Kooperationsabkommens zwischen den NATO-Verbündeten eingerichtet, wonach das rumänische Verteidigungsministerium den Luftwaffenstützpunkt und die Ausbildungseinrichtungen zur Verfügung stellt, die niederländische Luftwaffe die F-16-Flugzeuge liefert, während das amerikanische Unternehmen Lockheed Martin, Hersteller der Kampfjets, die Ausbilder und die Wartung bereitstellt.
Bei der Einweihungszeremonie des Ausbildungszentrums waren der rumänische Verteidigungsminister Angel Tîlvăr und seine niederländische Amtskollegin Kajsa Ollongren sowie westliche Diplomaten zugegen. Tîlvăr hob die Bedeutung der militärischen Kooperation und der Modernisierungsansprüche hervor:
Da wir demnächst 32 Kampfjets erhalten werden, war es für uns äußerst wichtig, dass die Ausbildungsanforderungen der rumänischen Piloten erfüllt werden. Die F-16-Flugzeuge werden noch mindestens 20 Jahre lang in Europa präsent sein. Sie sind wichtig. Wir wollen, dass die Piloten so gut wie möglich ausgebildet sind.“
Auf dem Stützpunkt in Fetești werden Ausbilder aus allen NATO-Ländern zum Einsatz kommen, und die Auszubildenden werden nicht nur Piloten aus NATO-Mitgliedstaaten sein, sondern auch aus Partnerländern, darunter die leidgeprüfte Ukraine. In einem Posting auf dem Nachrichtendienst X (vormals Twitter) dankte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinem rumänischen Amtskollegen Klaus Iohannis und dem niederländischen Premierminister Mark Rutte für die Umsetzung der Vereinbarungen zur Ausrüstung der ukrainischen Luftwaffe mit westlichen Hochleistungsflugzeugen und zur Ausbildung ukrainischer Piloten für deren Einsatz. Die ukrainischen Piloten werden derzeit in den USA und Dänemark ausgebildet. Militärexperten zufolge wird die Ausbildung der ukrainischen Piloten in Fetești etwa ein halbes Jahr dauern.