Mehrere Landkreise im Süden Rumäniens sind vom Hochwasser betroffen
Rumänien benötigt langfristige Lösungen zur Vorbeugung von Überschwemmungen, erklärte Ministerpräsident Victor Ponta, nach dem Besuch einiger Ortschaften, die vom Hochwasser betroffen wurden.
România Internațional, 23.04.2014, 15:34
In Rumänien rückt die Überschwemmungsgefahr jedes Jahr, besonders im Frühling, wieder in den Vordergrund. 2014 macht keine Ausnahme. Die letzten Tage hat der flutartige Regen in einigen Landkreisen beträchtliche Schäden verursacht. Die Bilanz lautet mindestens 4 Tote, hunderte Evakuierte, hunderte Häuser und Wirtschaften, sowie weite Ackerflächen und Straßen unter Wasser. Die am meisten betroffenen Landkreise waren Teleorman und Olt, wo Hydrologen sogar Alarm Stufe Rot für einige Flüsse ausgelöst haben.
Regierungsvertreter haben ihre Mini-Oster-Ferien unterbrochen und die am meisten betroffenen Ortschaften besucht. Im Dorf Beiuş, Landkreis Teleorman, haben Ministerpräsident Victor Ponta und der Minister für Regionalentwicklung und Öffentliche Verwaltung Liviu Dragnea ein Schlauchboot der Feuerwehr benutzt, um auf die überschwemmten Straßen zu gelangen. Ponta hat die Häuser betreten, wo er sich mit Bewohnern unterhalten hat, die ihm rasche Maßnahmen zum Wiederaufbau der Dämme gerfordert haben. Seit den Überschwemmungen von 2005 warten sie darauf, dass die Behörden die Bauarbeiten in der Gegend beginnen.
Victor Ponta: Ich wollte mit meinen eigenen Augen sehen welche Lösungen es gibt, damit in Zukunft nicht mehr dasselbe passiert. Hier hat es auch 2005 und auch in anderen Jahren Überschwemmungen gegeben. Die technische Lösung wurde mir von dem Generalleiter der Rumänischen Wasserverwaltung erläutert. Wir werden das notwendige Geld für die Einrichtungsarbeiten zuweisen. Ich hoffe, dass die Bauarbeiten dieses Jahr fertig sein werden. Somit bleibt alles, was wir und die Leute selber reparieren, lange erhalten“.
Der Ministerpräsident hat den Einwohnern in den betroffenen Gegenden versprochen, dass die Regierung ihnen Baumaterialien zur Verfügung stellen wird, um ihre Häuser wiederaufzubauen. Außerdem soll Geld für den Bau von Dämmen und für die Regelung einiger Flüsse zugewiesen werden, damit solche Katastrophen nicht mehr passieren. Stark von den Auswirkungen des flutartigen Regens sind auch die Landwirte. Diese sagen, dass Tausende Ha Kulturen im Süden des Landes kompromittiert sein könnten, wo die Bodenfeuchtigkeit besonders hoch ist und neue Regenfälle erwartet werden.
Anfang des Monats gab die Rumänische Wasserverwaltung bekannt, dass 6% der Bevölkerung Rumäniens in Zonen mit hohem Überschwemmungsrisiko leben. Aus diesem Grund haben Fachleute der besagten Anstalt Gefahrkarten für Überschwemmungen erarbeitet, die 11 Gewässerbereiche Rumäniens decken. Die empfindlichsten Zonen sind im unteren Becken des Flusses Siret, im Osten Rumäniens, in der Banater Gegend, im Süd-Westen und an der Konfluenz der Flüsse Pruth und Donau, im Süd-Osten.