Mehr Verantwortung für Waldbesitzer
Die Nationale Forststrategie für 2030, die Teil des Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplans (PNRR) ist, wurde diesen Montag in Rumänien vorgestellt.
România Internațional, 23.08.2022, 18:19
Laut Umweltminister Tanczos Barna geht es um einen neuen Ansatz in Bezug auf Kontrollen und Beschränkungen. Insbesondere sieht die Strategie eine Erweiterung der Waldflächen um 56.000 ha bis 2026 vor. Eine neue Zukunft für die rumänischen Wälder werde geschaffen, sagte der Minister. Ihm zufolge wird der Schwerpunkt auf die Eigentümerverantwortung, den Artenschutz und die Biodiversität sowie EMehntschädigungen für Eigentümer in Naturschutzgebieten: Diese nationale Strategie verfolgt einen neuen Ansatz für Kontrollen und Beschränkungen und arbeitet daran, die Eigentümer zu befähigen, am besten zu ihrer Umsetzung beizutragen. Es versteht sich von selbst, dass die Rolle des Artenschutzes, der Biodiversität und der sozialen Funktion, die Wälder für unsere Gesellschaft und unsere Gemeinden haben, sehr, sehr wichtig bleibt. Wir werden die Naturschutzgebiete vergrößern, müssen aber gleichzeitig sicherstellen, dass der Staat die Verluste der Waldbesitzer, die Flächen in diesen neuen Schutzgebieten haben, kompensiert.
Die Nationale Forststrategie muss bis zum 30. September von der rumänischen Regierung genehmigt werden, danach müssen neue Gesetze ausgearbeitet werden. Nach Angaben des Umweltministers muss das Parlament 2023 ein neues Forstgesetz verabschieden. Da die Nationale Forststrategie Teil des nationalen Resilienzplans ist, werden ihre Hauptziele aus europäischen Mitteln finanziert. Diese neue Herangehensweise sei zeitgemäß, da mehr als 400.000 ha landwirtschaftliche Nutzpflanzen durch die diesjährige Dürre verwüstet wurden. Viele rumänische Bauern hoffen, Bewässerungssysteme installieren zu können. Außerdem wird der Staat für Landwirte, die bereits über solche Anlagen verfügen, ihren Stromverbrauch am Pumpwerk bis zu 50 % übernehmen. Das Wasser bleibt kostenlos. Andererseits ist die von Bränden und Dürre betroffene Fläche in diesem Jahr 10-mal höher als im Durchschnitt der letzten 15 Jahre. Der frühere Chef der Umweltpolizei, Octavian Berceanu, warnte davor, dass die von den Flammen erzeugte Asche die Bewohner beeinträchtigen könnte, zumal Städte ohne einen Grüngürtel weniger geschützt sind. Laut dem EU Informationssystem für Waldbrände brannten im Jahr 2022 in Rumänien fast 150.000 ha Land, verglichen mit 15.000 ha zwischen 2006 und 2021. Mit 0,63 % Anteil der von Bränden verwüsteten Fläche liegt Rumänien auf Platz 2 der am stärksten betroffenen EU-Ländern, nach Portugal (0,95 %) und vor Spanien und Kroatien (0,56 %). Die von Bränden und Dürren betroffene Fläche ist zehnmal größer als im Durchschnitt der letzten 15 Jahre.