Mehr Kernkraft für niedrigere Strompreise
Die Kernenergie, die schon heute einen wichtigen Platz im Strommix einnimmt, soll ausgebaut werden. Der Stellenwert der Atomkraft ist ein wichtiges Thema, denn die hohen Energiepreise belasten die Haushalte in Rumänien, die mit den höchsten Kosten in der Europäischen Union zu kämpfen haben.
10.04.2024, 10:08
Rumänien wird zwei zusätzliche Reaktorblöcke beim Kernkraftwerk Cernavodă entwickeln und arbeitet daran, die Laufzeit eines der bestehenden Blöcke zu verlängern. Rumänien kann auf eine erfolgreiche Bilanz im Bereich der Kernenergie verweisen, und das Kraftwerk Cernavodă (Südosten) ist eines der Objekte mit den besten Kapazitätsfaktoren der Welt und einer tadellosen Sicherheitsbilanz.
Diese Einschätzung stammt vom Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Rafael Mariano Grossi, der sich zu Gesprächen mit Premierminister Marcel Ciolacu, Außenministerin Luminița Odobescu und Energieminister Sebastian Burduja in Bukarest aufhält. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die enge Zusammenarbeit zwischen Rumänien und der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) bei der Entwicklung des zivilen Nuklearprogramms und die Aussichten auf eine Vertiefung der Zusammenarbeit im Energiebereich. Der Generaldirektor der Organisation hob das internationale Profil Rumäniens und seine verantwortungsvolle und international anerkannte Atompolitik hervor. Er unterstrich auch die bemerkenswerten Investitionen Rumäniens in die Entwicklung seines Nuklearprogramms, einschließlich der Einführung neuer Kernenergietechnologien, die auf die Installation von kleinen modularen Reaktoren (SMR) in Rumänien abzielen.
Der Stellenwert der Atomkraft ist ein wichtiges Thema, denn die hohen Energiepreise belasten die Haushalte in Rumänien, die mit den höchsten Kosten in der Europäischen Union zu kämpfen haben. Während beispielsweise in Spanien und Portugal, die stark in grüne Energieerzeugungsquellen investiert haben, die Energiepreise nur noch 1 Euro/MWh betragen, liegt das Niveau in Rumänien bei 69 Euro/MWh, wo traditionelle Energiequellen, die viel teurer und umweltschädlicher sind, immer noch eine wichtige Rolle im Energiemix spielen. Und das, obwohl das Land über die Kapazitäten und alle Ressourcen verfügt, um so schnell wie möglich auf erneuerbare Energien umzusteigen und zu 100 % umweltfreundlich zu werden.
Immerhin kommen von Energieminister Sebastian Burduja positive Signale: nämlich dass die Preise ab dem nächsten Monat sinken werden, vor allem für Erdgas: „Für viele Rumänen werden die Gasrechnungen ab dem nächsten Monat kleiner ausfallen. Beim Strom ist das etwas anders, da kauft ein Versorger nicht die gesamte Energie, die er benötigt, einfach auf dem Markt. Er hat längerfristige Verträge, er hat bilaterale Verträge, er hat alle möglichen anderen finanziellen Vereinbarungen, die zu einem durchschnittlichen Monatspreis führen,“ sagte der Minister.