Maßnahmen zur Wiederankurbelung der Wirtschaft
Der Leiter der Abteilung für Finanzstabilität der Zentralbank erklärte die vorsichtige Zinspolitik dieser.
Daniela Budu, 05.06.2020, 14:08
Die Zentralbank Rumäniens sollte eine vorsichtige Zinspolitik betreiben, fordert Eugen Rădulescu, der Leiter der Abteilung für Finanzstabilität der Zentralbank. Er glaubt, eine aggressive Herabsetzung der Zinsraten würde sofort den Sturz des Wechselkurses der Landeswährung nach sich, was wiederum das Vertrauen der ausländischen Partner beschädigen würde. Das Ausmaß der Haushaltsdefizite und die der Bankkonten verbunden mit der Aussicht auf einen stetigen Anstieg dieser, könnte die wichtigsten Ratingagenturen veranlassen die Landesbewertung Rumäniens von stabil auf negativ herabzusetzen. Das heißt, Rumänien sei nur einen halben Schritt davon entfernt, aus der Liste der für Investitionen empfohlenen Länder zu fliegen, kommentiert Eugen Rădulescu in einem Gastbeitrag. Die Zentralbank ließ offiziell verlauten, die Folgen dieser Möglichkeit wären verheerend, sowohl für die Wirtschaft des Landes, als auch für deren finanzielle Situation, denn dadurch würde die Möglichkeit das Defizit aus Geld von ausländischen Märkten zu finanzieren drastisch verringert, was die Darlehns-Kosten in die Höhe treiben würde. Eugen Rădulescu weist auch darauf hin, dass die Coronavirus-Pandemie Rumänien ohne Reserven in Haushalt und ohne sanitäre Reserven erwischt hat. Er schätzte, die Zentralbank habe vorsichtig agiert, in dem sie die Liquidität des Bandensystems aufstockte und die Referenzzinsrate reduzierte.
Unterdessen hat die Regierung, auf der Sitzung am Donnerstag, Verbesserungen an dem IMM Invest-Programm vorgenommen. Das Programm IMM INVEST ROMANIA stellt Geld für laufende Tätigkeiten und Investitionen, für die im Zusammenhang mit der COVID-19-Krankheit stark betroffenen KMU bereit. Die Exekutive teilte mit, der lokale Haushalt werde aufgestockt, damit sich binnen einiger Wochen die Zahl der Unternehmen, die Fonds aufgreifen können verdreifacht. Bis jetzt haben mehr als 3.000 Unternehmen Geld im Werte von ca. 520 Mio. Euro aufgenommen. Finanzminister Florin Cîţu erklärte, mit diesem Programm kann höchstens 40.000 Unternehmen unterm Arm gegriffen werden. Falls erforderlich, werde bei der nächsten Haushaltsanpassung weiteres Geld zur Verfügung gestellt. Auf der Regierungssitzung am Donnerstag ist auch ein Memorandum verabschiedet worden, aufgrund dessen ein ähnliches Programm für Großunternehmen auf die Beine gestellt werden soll. Florin Cîţu erklärte, dass zu dem KMU jene Unternehmen gezählt werden, die im Jahre 2019 einen Umsatz ca. 4,1 Millionen Euro hatten. Zu der Kategorie der großen Unternehmen, werden die Unternehmen gezählt, die damit Verbunden oder Partner dieser sind und über 250 Angestellte haben. Mit diesem Programm erreichen wir praktisch alle rumänischen Unternehmen, fügte der Finanzminister hinzu. Die Großunternehmen können bis zu 1,6 Milliarden Euro aufgreifen. Der Fond müsste in einem Monat stehen.