Maßnahmen gegen die Grippe
Die Zahl der Grippevirusinfektionen in Rumänien hat sich, wie erwartet, verdoppelt und die Bestätigungsrate hat in den getesteten Fällen 60% überschritten. Kann man also von einem Ausbruch der Grippe in Rumänien sprechen?
Daniela Budu, 10.02.2020, 14:45
In nur einer Woche hat sich die Zahl der Infektionen mit dem Grippevirus in Rumänien verdoppelt, so dass wir von einem Grippeausbruch sprechen können. Spezialisten sagen, dass sich der Aufwärtstrend nächste Woche fortsetzen wird, da viele Menschen nicht gegen die Grippe geimpft wurden. Die Direktorin des Nationalen Zentrums für die Kontrolle und Prävention von Infektionskrankheiten, Adriana Pistol, hat für Radio Rumänien Folgendes gesagt:
Die Menschen sollten wissen, dass es jeden Winter Infektionen mit dem Grippevirus gibt, aber die Intensität variiert, sie ist nicht jedes Jahr gleich. Um uns vor der Grippe zu schützen, sollten wir zunächst einmal den Grippe-Impfstoff bekommen, und diejenigen, die sich frühzeitig angesteckt haben, sind jetzt geschützt. Aber für die anderen ist es noch nicht zu spät. Aber neben dieser offensichtlichen Maßnahme gibt es noch all die anderen, die wir jedes Mal betonen, nämlich den Kontakt mit Menschen zu vermeiden, wenn wir krank sind, zu Hause zu bleiben und Kinder zu Hause zu behalten, wenn sie das Virus haben“.
Die Koalition der Organisationen von Patienten mit chronischen Krankheiten in Rumänien hat vor kurzem einen Informationsleitfaden über Impfungen herausgegeben, der Daten über die Herstellung von Impfstoffen sowie Empfehlungen und Kontraindikationen enthält. Die Präsidentin der rumänischen Gesellschaft für Epidemiologie, Doina Azoicai, die den Leitfaden koordiniert, berichtete uns:
Die Impfung ist nicht nur für Kinder gedacht. Jede Person, ob gesund oder an chronischen Krankheiten leidend, kann, wenn es der Fall ist und empfohlen wird, von dieser Präventionsmaßnahme profitieren. Leider haben wir nicht für alle Krankheiten, die wir verhindern möchten, Impfstoffe. Aber wir haben 30 Arten von Impfstoffen, die für die Bevölkerung eingesetzt werden, je nach dem Risiko, das wir eindämmen wollen. Natürlich basiert alles auf Empfehlungen und unter Berücksichtigung möglicher Kontraindikationen“.
Die Ärzte empfehlen Impfungen und auch alle anderen Präventionsmaßnahmen, wie das Tragen von Einwegmasken, das Vermeiden von Menschenansammlungen und strenge Hygiene sowie die epidemiologische Triage in jeder Gemeinschaft, insbesondere in Schulen und Kindergärten.
Viele Bildungseinrichtungen in Bukarest und im ganzen Land haben den Unterricht aus Angst vor der Grippe oder zur Durchführung von Desinfektionen ausgesetzt. Das Bildungsministerium hat eine Mitteilung an die Bukarester und die Schulaufsichtsbehörden der Bezirke geschickt, in der sie über die obligatorischen Maßnahmen informiert werden, die in allen Schulen ergriffen werden müssen, um neue Fälle von Infektionen mit dem Grippevirus zu verhindern.