Maßnahmen für die Effizienzsteigerung des Eisenbahntransports in Rumänien
Die Rumänische Regierung sucht Lösungen, um die Verluste der Rumänischen Eisenbahngesellschaft zu reduzieren. Das Unternehmen muss deshalb Arbeitsplätze streichen.
Valentin Țigău, 05.06.2014, 15:15
Die rumänische Regierung hat am Mittwoch ein Memorandum genehmigt, das die Maßnahmen für die Effizienzsteigerung des Eisenbahntransports in Rumänien festlegt. Diese gehören zum Master-Plan für den Transport in Rumänien. Laut einem Pressekommuniqué der Exekutive zählen unter den Maßnahmen, die im Dokument erwähnt werden, die Stilllegung von Bahnstrecken, die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit im Vergabewesen, die Einführung von Leistungsindikatoren bei der Finanzierung des öffentlichen Personentransports und Programme zur Kostenreduzierung. Der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta hat vergangene Woche erklärt, dass die Eisenbahnstrecken, die Verluste verzeichnen, stillgelegt werden sollen. Er fügte hinzu, es gebe eine ältere Strategie, die mit dem IWF vereinbart wurde. Victor Ponta dazu:
„Es geht um eine ältere Strategie, wir sollen für die Eisenbahntransportgesellschaft CFR Călători nur die Strecken behalten, die Profit bringen, und den Markt für die privaten Unternehmen öffnen. Wenn es Strecken gibt, die nicht mehr befahren werden, dann müssen diese geschlossen werden, weil sie Verluste bringen. In die Entwicklung der Infrastruktur zu investieren, bedeutet nicht, Strecken zu haben, die niemand braucht, es heißt, die tatsächlich genutzten Strecken sollen modernisiert werden.“
Eine Delegation des IWF hält sich zur Zeit für eine dritte Bewertungsmission des Stand-By-Abkommens in Bukarest auf. Von besagter Bewertung hängen bedeutende wirtschaftliche Beschlüsse ab, die ebenfalls soziale Auswirkungen haben werden. Rumänien hatte bis Dezember 1989 eines der entwickeltesten Eisenbahnnetze in Europa. Der Übergang zur Marktwirtschaft und die Entwicklung des Lufttransports führten zum Rückgang der Rumänischen Eisenbahnverkehrs. Das rumänische Eisenbahnnetz hatte im Jahre 1989 eine Länge von 15.000 Km, heute aber misst es 13.800 km.
Die Delegation des IWF ist am ersten Tag der Bewertungsmission mit dem rumänischen Transportminister Dan Şova zusammengekommen. Zu den Gesprächsthemen gehörten die staatliche Unternehmen, die dem Ministerium untergeordnet sind, besonders jene aus dem Eisenbahnsektor, die bedeutende Verluste bringen und dessen Privatisierungsversuche gescheitert sind. Ein Beispiel ist die Privatisierung der staatlichen Güterbahn CFR Marfă. Besprochen wird auch die kritische Lage der rund 2500 CFR-Marfă-Angestellten, die laut der Vereinbarung Rumäniens mit dem IWF in diesem Jahr entlassen werden müssen.