Lebensmittel möglicherweise teurer wegen Dürre
Die pandemiebewirkte Krise und die anhaltende Trockenheit könnten die Lebensmittelpreise steigen lassen
Daniela Budu, 08.05.2020, 13:21
Rumänien darf 80 Millionen Euro ausgeben, um Landwirte zu unterstützen, die unter der COVID-19-Krise leiden. Wie Landwirtschaftsminister Adrian Oros mitteilte, habe Brüssel sein OK gegeben, dass Rumänien unverbrauchte Mittel aus dem EU-Fonds für ländliche Entwicklung ausgibt. Der Deckel liegt bei 5.000 Euro für Landwirte, bzw. 50.000 Euro für Verarbeitungsbetriebe. Diese Unterstützung ergänzt die bereits vorgesehenen Mittel für dürrebetroffene Farmer, die aus dem nationalen Haushalt bedient werden. Die rumänische Regierung bereite zudem einen Kredit- und Bürgschaftsfonds vor sowie Unterstützungssysteme für die Bezahlung der Tagelöhner, sagte Oros in einem Gespräch mit Radio Rumänien.
Mehr als eine Million Hektar seien in diesem Jahr von der Dürre betroffen, am stärksten leiden Gebiete im Südosten und Nordosten des Landes. Wie sich die Preise entwickeln werden, vermochte der Minister allerdings nicht zu sagen: Ich kann das im Moment nicht abschätzen, denn viele Preise sind jetzt niedrig, weil die Warenbestände hoch sind, so der Minister. Man könne jetzt noch nicht sagen, wie die Produktion im Herbst ausfällt, wie lange sich die Krise verzögert und wie sie sich auf die Leistung der Landwirte und der Lebensmittelindustrie auswirkt, meinte er. Werde sich die Wirtschaft in einem Monat und dann auch der Konsum erholen, könnten sich die Verluste in Grenzen halten, mutmaßte der Minister. Immerhin ist auch in den düstersten Perspektiven damit zu rechnen, dass der interne Getreideverbrauch aus der Herbsternte sichergestellt werden kann. Falls nötig könne man den Getreideexport wieder aussetzen, so Adrian Oros. Nach Angaben des Umweltministeriums in Bukarest war der April dieses Jahres der trockenste Monat der Geschichte — trockener als noch der April 2007.