Landwirtschaft: EU-Kommission genehmigt 24 neue Förderprogramme
Die Europäische Kommission hat gestern weitere 24 Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum angenommen. Der Löwenanteil daran kommt Rumänien zugute.
Corina Cristea, 27.05.2015, 18:08
Die Schaffung von 40.000 neuen Arbeitsplätzen in ländlichen Gebieten: Das will die Europäische Kommission mit der jüngst beschlossenen Aufstockung der Programme für die ländliche Entwicklung erreichen. Insgesamt wurden 24 zusätzliche Programme gebilligt. Deren Zweck ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft in der EU zu verbessern, die Umwelt und das Klima in ländlichen Gebieten zu schützen und bis 2020 die ökonomischen und sozialen Strukturen der lokalen Gemeinschaften zu stärken.
Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe, Unterstützung für Junglandwirte, nachhaltige Bodenbewirtschaftung und verbesserte Breitbandinfrastrukturen zählen zu den prioritären Maßnahmen der angenommenen regionalen und nationalen Programme. Die betroffenen Mitgliedstaaten sind Bulgarien, Kroatien, die Tschechische Republik, Deutschland, Irland, Italien, Rumänien, Spanien, Schweden und das Vereinigte Königreich”, heißt es in einer von EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan veröffentlichten Pressemitteilung.
Rumänien bekommt dabei den Löwenanteil an den 24 am Dienstag genehmigten Sonderprogrammen: Dem Land stehen durch das sogenannte Landesprogramm für die Ländliche Entwicklung für den Zeitraum 2014-2020 8,18% der gesamten Fördersumme zu. Das Geld soll für die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und die Umstrukturierung der Landwirtschaft, den Umwelt- und Klimaschutz, bzw. die Ankurbelung der Wirtschaftstätigkeit, die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen und die Verbesserung der Lebensstandards in den rumänischen Gemeinden verwendet werden. Die Lebensstandards der ländlichen Bevölkerung in Rumänien liegen oft unter dem nationalen und dem EU-Schnitt.
Etwa 3400 Landwirtschaftsbetriebe und Genossenschaften würden durch das Programm modernisiert. Außerdem sollen dadurch 30.000 Kleinbetriebe weiterentwickelt und 9400 junge Landwirte bei der Existenzgründung unterstützt werden. Anvisiert sind ferner die Regeneration und Erhaltung der Ökosysteme im Rahmen der land- und forstwirtschaftlichen Tätigkeit auf über 1,3 Millionen Hektar Agrarflächen und über 800.000 Hektar Waldflächen. Die Ausgaben in diesem Bereich sollten sich positiv auf die Biodiversität und die umweltgerechte Bewirtschaftung der Grundstücke auswirken.
Schließlich soll auf weiteren 4,7 Millionen Hektar in die Bekämpfung der Landaufgabe und der Bodenerosion investiert werden. Etwa 184.000 Landwirte werden im Rahmen von Schulungen ihre Kompetenzen im Agrarbereich vertiefen können. Etwa 27.000 Arbeitsplätze würden dabei entstehen, verspricht die Europäische Kommission, die zudem die Gründung und den Ausbau von 3000 nicht-landwirtschaftlichen Betrieben in Aussicht stellt. Damit sollten die Investitionen in die ländliche Infrastruktur etwa 27% der ländlichen Bevölkerung zugute kommen.
Die Hilfen für die Entwicklung des ländlichen Raums stellen den zweiten Pfeiler der Gemeinsamen Agrarpolitik dar. Diese stellt den Mitgliedsstaaten ein europäisches Finanzpaket zur Verfügung, das auf nationaler oder regionaler Ebene verwaltet werden soll. Die Fördermittel werden als Ko-Finanzierung im Rahmen der insgesamt 118 mehrjährigen Programme den 28 Mitgliedsstaaten zur Verfügung gestellt.