Kulturerbe: Europa Nostra-Gipfel in Bukarest veranstaltet
Bukarest war Gastgeber der wichtigsten Veranstaltung zur Erhaltung des kulturellen Erbes in der EU. Organisiert wurde der Gipfel von der Konföderation Europa Nostra.
Leyla Cheamil, 08.10.2024, 17:08
Rumänien steht dank seiner reichen kulturellen Vielfalt im Vordergrund des europäischen und universellen Kulturerbes. Auch die Leidenschaft und Professionalität zahlreicher Fachleute spielen eine Rolle – so Präsident Klaus Iohannis in seiner Ansprache anlässlich des Europäischen Kulturerbe-Gipfels. Dieser fand vom 6. bis 8. Oktober in Bukarest statt. Veranstalter war Europa Nostra, der größte Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen auf dem Kontinent. Die Prioritäten der europäischen Politik und das Verhältnis zu den rumänischen Behörden in Sachen Kulturerbe waren die Schwerpunkte des Gipfels.
Der Kontext der Veranstaltung sei von einer Reihe von Krisen mit schwerwiegenden globalen Auswirkungen geprägt, so Präsident Iohannis. Der Frieden und die Sicherheit der gesamten Menschheit seien in Gefahr. In solch komplizierten Zeiten sei es umso wichtiger, kulturelle Orientierungspunkte zu erhalten: Denkmäler, Museen, Gedenkstätten und Traditionen. Das Staatsoberhaupt sprach ferner von einem Europa als geerbter Konstrukt und Raum der Erinnerung. Man erwarte Wohlstand und Sicherheit von der EU, diese basiere zunehmend auf Bildung, Interkulturalität und Kapitalisierung der Vielfalt, so Iohannis. Das Kulturerbe bezeichnete er als unersetzbare Ressource des Wohlstands und Nachhaltigkeit. Die Kultur sei von grundlegender Bedeutung für die Zukunft Europas, denn daraus nährten sich Freiheit und Demokratie.
Am Montagabend wurden die Gewinner des Europäischen Kulturerbe-Preises im Rumänischen Athenäum gefeiert. Die Europa Nostra Preise gelten als höchste Auszeichnung für das Kulturerbe. Aus den diesjährigen 26 Kandidaten aus 18 europäischen Ländern wurden auf Empfehlung einer unabhängigen Expertenjury fünf Preisträger ausgewählt. Darunter war auch die sächsische Wehrkirche aus Almen in der Kategorie „Konservierung und adaptive Wiederverwendung“.
Mit diesem Projekt wurde ein kulturelles Wahrzeichen mit einer jahrhundertealten Geschichte in dem malerischen siebenbürgischen Dorf Almen restauriert. Die Bewahrung der architektonischen Integrität der Kirche stärkte einerseits die lokale Gemeinschaft und förderte zudem den nachhaltigen Tourismus in der Gegend.