Krise beim Bukarester Notfallkrankenhaus Floreasca
Beim Bukarester Notfallkrankenhaus Floreasca ist es zu einer schweren Krise gekommen, nachdem eine Patientin in einem OP-Saal plötzlich in Flammen stand und anschließend an den Verletzungen starb
Roxana Vasile, 31.12.2019, 17:30
Eine Information, die am Montag von der Nationalen Behörde für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen veröffentlicht wurde, löste nicht nur in Bukarest Panik aus: Die Akkreditierung des Floreasca-Krankenhaus, des größten Notfall-Krankenhaus Rumäniens, wurde suspendiert. Die Maßnahme wurde ergriffen, weil das Krankenhaus es versäumt hatte, innerhalb von 24 Stunden einen Vorfall zu melden, bei dem eine 66-jährige Patientin am 22. Dezember auf dem Operationstisch schwere Verbrennungen erlitt. Die an Krebs erkrankte Frau erlitt auf über 40 % ihres Körpers schwere Verbrennungen und starb eine Woche später. Die Frau erlitt Verbrennungen dritten Grades, nachdem die Chirurgen ein elektrochirurgisches Instrument in Kombination mit einem Desinfektionsmittel verwendet hatten, das für diesen Eingriff nicht verwendet hätte werden dürfen.
Die Mordkommission der rumänischen Polizei ermittelt wegen Totschlag. Auch die Ärztekammer und die Innenrevision des Gesundheitsministeriums ermitteln, und die Schlussfolgerungen sollen Anfang nächster Woche gemeldet werden. Der Gesundheitsminister Victor Costache hat erklärt, dass der Vorbericht auf viele schwere Unregelmäßigkeiten hinweist:
„Es gibt Standardprotokolle, die nicht eingehalten wurden. Das war ein äußerst schwerwiegender Vorfall, der sofort hätte gemeldet werden müssen. Glücklicherweise sind solche Vorfälle extrem selten.“
In der Zwischenzeit haben die Gesundheitsbehörden, entgegen der Befürchtung, dass das Krankenhaus Floreasca mit der Aussetzung seiner Zulassung nicht in der Lage sein würde, zu funktionieren oder Verträge mit der staatlichen Krankenkasse abzuschließen, was bedeuten würde, dass die Patienten für die medizinische Versorgung zahlen müssten, versucht, die Bevölkerung zu beruhigen und haben angekündigt, dass die Aussetzung nur eine Verwaltungsmaßnahme ist, die weder den Betrieb des Krankenhauses noch den Vertrag mit der Krankenkasse beeinträchtigt. Der Krankenhausmanager hat fünf Tage Zeit, um einen Plan zur Behebung der Situation zu erstellen. Danach wird nach einem Besuch von Experten der nationalen Behörde für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen eine Entscheidung über die Sanktion getroffen.
Der Vorfall stelle kein Stigma für das Floreasca-Krankenhauses dar, erklärte der Staatssekretär Horatiu Moldovan, der auch gesagt hat, dass die Professionalität der Ärzte nie in Frage gestellt wurde. Floreasca bleibt das gleiche Elitekrankenhaus, in dem die besten Spezialisten 24 Stunden am Tag Notfälle behandeln und die Patienten wissen sollten, dass sie sicher sind. Die Ursachen dieses dramatischen Vorfalls müssen jedoch sorgfältig analysiert werden, um sicherzustellen, dass so etwas wie nie wieder passiert.