Konsum drosselt
Im vergangenen Jahr hat sich der Konsum der privaten Haushalte in Rumänien deutlich verlangsamt - das ist die wichtigste Schlussfolgerung aus den Daten, die am Donnerstag vom Nationalen Institut für Statistik veröffentlicht wurden.
Eugen Coroianu, 05.02.2021, 14:22
Fachleute sagen, dass dieser Trend, der durch die Covid-19-Pandemie ausgelöst wurde, mehrere Jahre anhalten könnte. Aufgrund der wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Situation veränderte sich der Konsum der Haushalte, die als direkte Auswirkung der Covid-Krise weniger kauften und mehr sparten . Die rumänische Zentralbank hat vor diesem Hintergrund einen Anstieg der Bankeinlagen von Privatpersonen festgestellt.
Der Umsatz im Einzelhandel – ausgenommen Autos und Motorräder – stieg im Jahr 2020 um 2,2% gegenüber dem Vorjahr. Dies ist insbesondere auf einen Anstieg des Umsatzes mit Non-Food-Produkten um 5,6 % und mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren um 5 % zurückzuführen. Der Einzelhandelsumsatz mit Kraftstoffen für Fahrzeuge fiel um 8 %. Experten zufolge spiegelt die Verlangsamung des Haushaltskonsums die Kontraktion der rumänischen Wirtschaft insgesamt wider – fast überall auf der Welt wurde der gleiche Effekt der Pandemie beobachtet
In einem Interview mit Radio Rumänien meint der Wirtschaftsexperte Aurelian Dochia, dass wir in der kommenden Zeit sowohl einen Rückgang des Konsums als auch strukturelle Veränderungen im Konsumverhalten sehen werden: „Der im letzten Jahr verzeichnete Anstieg der Einzelhandelsumsätze ist der niedrigste der letzten Jahre. Es gab Jahre mit einem Anstieg von mehr als 7 %. Zweifellos st das eine Folge der Ereignisse des Jahres 2020. Zum einen geht es um einen Rückgang der Wirtschaftsleistung durch die Gesundheitskrise und zum anderen um ein verändertes Konsumverhalten. Im Allgemeinen hatten Menschen zwar ein höheres Einkommen, aber sie haben es vorgezogen, dieses zusätzliche Geld zur Seite zu legen. »
Aurelian Dochia schätzt, dass der Konsum und der Einzelhandel in den kommenden Jahren moderater wachsen werden, wobei ein Wachstum im Bereich von 2 Prozentpunkten erwartet wird. Was das Verbraucherverhalten angeht, so werden die Konsumenten wahrscheinlich vorsichtig bleiben, prognostiziert Dochia. Schließlich erwartet er, dass die Lohneinkommen ab 2021 nicht mehr wesentlich steigen werden, unter anderem aufgrund der Anforderung, einen ausgeglichenen Haushalt zu halten.
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