Klimagipfel: Kann Klimaneutralität bis 2050 erreicht werden?
Rumänien unterstützt die Klimaziele der EU und den globalen Klimaschutz, versicherte Staatspräsident Klaus Johannis auf dem Klimagipfel im ägyptischen Scharm El-Scheich.
Leyla Cheamil, 08.11.2022, 13:00
Hitzewellen, extreme Dürreperioden, die die landwirtschaftliche Produktion gefährden, Vegetationsbrände und verheerende Überschwemmungen gehören zu den Auswirkungen des Klimawandels, mit denen die Welt konfrontiert ist und die mit der Zeit immer deutlicher sichtbar werden. Die internationale Gemeinschaft ist sich einig, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um diese Veränderungen, die negative Folgen für die Menschheit haben, zu verlangsamen.
Mehr als 120 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt kamen dazu am Montag und Dienstag in Sharm El-Scheich, Ägypten, zur Klimakonferenz der Vereinten Nationen zusammen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte davor, dass sich diese Veränderungen mit katastrophaler Geschwindigkeit vollziehen, und rief zu dringendem Handeln auf. Er sagte den Vertretern der Staaten, dass sie vor einer schweren Entscheidung stehen: Sie müssten jetzt zusammenarbeiten, um die Emissionen zu reduzieren, sonst würden künftige Generationen zu einer Klimakatastrophe verurteilt.
Der rumänische Staatschef Klaus Johannis, der am Auftakt der Konferenz in Scharm El-Scheich teilnahm, erklärte, dass Bukarest die führende Rolle der Europäischen Union bei der Begrenzung des Klimawandels uneingeschränkt unterstützt. Er forderte, dass der Krieg auf dem europäischen Kontinent, der globale Auswirkungen wie Energieunsicherheit, Nahrungsmittelknappheit und wirtschaftliche Instabilität hat, die Aufmerksamkeit nicht vom Klimawandel ablenkt. Ganz im Gegenteil: Die Begrenzung des Klimawandels sei unerlässlich, um viele dieser Herausforderungen zu bewältigen und das Wohlergehen heutiger und künftiger Generationen zu schützen. Wir müssen einen geordneten Übergang mit mehrfachem Nutzen, Investitionen in Forschung, Entwicklung, Innovation und Entwicklung der grünen Wirtschaft sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze sicherstellen“, sagte Präsident Johannis.
Der rumänische Staatschef betonte auch, dass die Kosten des Nichthandelns in der Klimapolitik die Kosten des Handelns bei weitem übersteigen und dass der Klimawandel weltweit wirtschaftliche und nichtwirtschaftliche Verluste und Schäden verursacht. Die stärksten Verbündeten seien junge Menschen, und sie seien in Rumänien hoch motiviert, fügte Johannis hinzu. Nach seiner Ansicht müssen Bildung und Forschung besser auf die Klimaziele abgestimmt werden und den Bürgern, insbesondere jungen Menschen, die Fähigkeiten vermitteln, die sie in einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und Gesellschaft benötigen.
Nach Ansicht von Wissenschaftlern muss die Menschheit die Kohlendioxidemissionen in diesem Jahrzehnt gegenüber 2005 halbieren und bis 2050 Klimaneutralität erreichen, um einen unkontrollierten Klimawandel mit extremen Auswirkungen zu verhindern. Doch selbst wenn dies gelänge, würden sich die eisbedeckten Regionen der Erde erst zwischen 2040 und 2080 einigermaßen stabilisieren, so die Experten.