Kandidaten in der Stichwahl für das Amt des Präsidenten greifen sich an
Vor der Stichwahl greifen sich der Mitte-Rechts-Politiker, Klaus Iohannis und die linksorientierte, Viorica Dăncilă gegeseitig an.
Ştefan Stoica, 14.11.2019, 14:55
Die Debatten im öffentlichen Raum über die Notwendigkeit einer direkten Konfrontation zwischen den Kandidaten in der Stichwahl für das Amt des Landespräsidenten sind vielleicht inhaltsreicher als es eine solche an sich sein würde, die hauptsächlich von den Fernsehsendern gefordert wird, die sich die Show nicht entgehen lassen wollen. Die ständigen Aufrufe zum TV-Duell der Vorsitzenden der Sozialdemokraten, Viorica Dancila und die eiskalte Abfuhr des amtierenden Präsidenten, Klaus Iohannis bieten Diskussionsstoff genug. Iohannis erklärte während eines Treffens mit Journalisten, dass er eine Debatte mit Dancila nicht akzeptiert, weil diese eine entmachtete und kompromittierte Premierministerin ist, welche, in seinen Augen, die Versuche, die Justiz in Geiselhaft zu nehmen unterstützt hat und gegen die Interessen der Rumänen regiert hat. Klaus Iohannis:
„Frau Dăncilă ist die Vertreterin einer undemokratischen, unreformierten Partei, die gegen die Interessen der Rumänen regiert hat. Und jetzt, mitten im Wahlkampf, beginnt sie, die demokratische Kandidatin zu spielen und erwartet, von uns allen mit Respekt behandelt zu werden, so als, ob sie bisher die rumänische Demokratie und die Rumänen selbst verteidigt hätte. »
Viorica Dăncilă erwiderte darauf, dass ihr Gegner ein persönliches Treffen ablehnte, weil es die Propaganda gegen die Sozialdemokratische Partei und gegen sie selbst zerlegen würde: Darum wahrscheinlich diese Ablehnung, die er sich bemüht hat zu erklären, auf lächerliche Weise und ohne bisher ein brauchbares Argument vorbringen zu können. Treffen zwischen Präsidentschaftskandidaten haben immer stattgefunden und die Teilnahme an ihnen ist unsere Pflicht gegenüber den Wählern. Wovor hat Herr Iohannis Angst? Wird er die Rumänen respektieren, die ihn gewählt haben, oder diejenigen, die zur Wahl gehen werden?“
Die zwischen Iohannis und Dăncilă vom Weiten ausgetauschten Worte bezogen sich auch auf die Ergebnisse ihrer jeweiligen Mandate als Präsident, beziehungsweise Premierministerin. Klaus Iohannis: Es waren schwierige Jahre für Rumänien. Ich glaube, dass ich in diesem Moment sagen kann, dass es mir in all den Jahren gelungen ist, obwohl die Sozialdemokratische Partei auf die Art und Weise regiert hat, die ich bereits beschreiben habe, Rumänien auf der euro- atlantischen Linie zu halten und tiefe Krisen im Land zu vermeiden. Ich hätte gerne mit einer Regierung zusammengearbeitet, die für die Rumänen im Dienst ist, die das Land voranbringt. Ich glaube, dass ich jetzt, am Ende meiner Amtszeit, sagen kann, dass ich alles getan habe, was ein Präsident, innerhalb der verfassungsmäßigen Grenzen, tun konnte. Ich spreche von den politischen Ereignissen der fünf, insbesondere der letzten drei Jahre.“
Viorica Dăncilă erwiderte: „Er spricht von einer katastrophalen Regierung. Wenn eine katastrophale Regierung bedeutet, das Löhne und Renten angehoben, Investitionen in lokale Gemeinschaften getätigt, der zweitgrößte Wirtschaftswachstums aller Mitgliedstaaten erreicht wird, dann ist Herr Iohannis entweder böswillig oder falsch informiert. Mehr noch, eine katastrophale Regierungsführung hätte die turnusmäßige Präsidentschaft des Rates der EU nicht so gut bewältigen, dass alle Mitgliedstaaten und sogar Länder außerhalb der EU sie dann loben würden.“
Dieses entfernte Duell wird nicht schnell enden und den rumänischen Wählern in den folgen Tagen eine gewisse Unterhaltung bieten.