Kabinett Dăncilă plant neues Rentengesetz
Die Regierungskoalition PSD-ALDE hat ein neues Rentengesetz in Aussicht, das bis 2021 etappenweise in Kraft treten soll. Mit dem neuen Gesetz sollen die Renten erhöht werden und jedes Gefälle im öffentlichen Rentensystem abgebaut werden.
Roxana Vasile, 10.08.2018, 15:46
In Rumänien liegt der Durchschnittslohn bei knapp zwei Drittel des Wertes auf europäischer Ebene. Die Durchschnittsrente liegt im europäischen Vergleich erheblich darunter, etwa bei einem Drittel der Durchschnittsrente EU-weit. Wie der Wirtschaftsxeperte Adrian Mitroi gegenüber der Nachrichtenagentur Agerpres erläutert, soll eine moderne Gesellschaft auch den Rentnern einen guten Lebensstandard garantieren. Nicht nur die Gehälter, sondern auch die Renten sollten erhöht werden, fügt der Wirtschaftsexperte hinzu. Die rumänische Regierung plant ein neues Rentengesetz im öffentlichen System, das sich noch in der Entwurfsphase befindet. Sollte der Gesetzentwurf verabschiedet werden, wird das neue Gesetz bis 2021 etappenweise in Kraft treten. Laut dem Arbeitsministerium setzt sich das Kabinett Dăncilă mit dem neuen Gesetz zum Ziel, die Renten zu erhöhen und die im öffentlichen Rentensystem bestehenden Gefälle abzubauen.
Die rumänischen Bürger zahlen dieselben Beiträge in die Rentenkasse ein, es gibt jedoch große Unterschiede und eine große Rentenkluft zwischen Männern und Frauen. Laut dem neuen Gesetz, sollen die Renten abhängig von den jeweiligen Beiträgen berechnet werden. Angestellte mit demselben Dienstalter, die aber nich gleichzeitig in Ruhestand gehen, sollen zudem dieselbe Rente erhalten. Der Rentenpunkt, der derzeit bei 1.100 Lei liegt, soll bis 2021 um 70% steigen. Wer die Beiträge in die Rentenkasse weniger als 15 Jahre lang einzahlt, könne sich laut dem neuen Gesetz für eine Mindestrente, die abhängig von der Beitragsdauer berechnet wird, oder eine Sozialrente entscheiden. Frauen, die mindestens 15 Jahre lang Rentenbeiträge gezahlt und drei Kinder zur Welt gebracht haben, können sechs Jahre früher in Ruhestand gehen. Postuniversitätsstudien sollen zudem als Beitragsdauer gelten. Das Parlament soll über den neuen Gesetzentwurf nächsten Monat debattieren und das Gesetz soll im Anschluß ab Jahresanfang 2019 in Kraft treten. Der Entwurf steht derzeit 30 Tage lang zur öffentlichen Debatte.