Jahrestreffen der Diplomatie: neue Richtlinien für diplomatische Aktionen besprochen
Bukarest soll seine Rolle innerhalb der EU und der NATO stärken und die rumänisch-amerikanische strategische Partnerschaft ausbauen. Das ist eine der Schlußfolgerungen der Gespräche, die diesen Jahr online stattfinden.
Bogdan Matei, 08.09.2020, 16:39
Das jährliche Treffen der rumänischen Diplomatie, das jedes Jahr Anfang September stattfindet, wird in diesem Jahr unter strikter Einhaltung der Vorschriften im Zusammenhang mit der Pandemie abgehalten. Daher wird sie online, per Videokonferenz, stattfinden. Die Hauptpfeiler, auf denen die Außenpolitik Rumäniens beruhen wird, bleiben unverändert, sagte Staatschef Klaus Iohannis bei der Eröffnung des Treffens. Die rumänische Diplomatie wird weiter daran arbeiten müssen, die Rolle Bukarests innerhalb der EU und der NATO zu stärken und die rumänisch-amerikanische strategische Partnerschaft auszubauen, so Klaus Iohannis.
Eine Ansicht, die auch von Außenminister Bogdan Aurescu unterstützt wird. Er sagte, dass sein Ministerium vor dem aktuellen Kontext der Pandemie vor drei Monaten damit begonnen habe, über neue Richtlinien für diplomatische Aktionen nachzudenken, die zu Strategien führen sollen, die auf den internationalen Kontext reagieren sollen. Tatsächlich besteht die Gefahr, dass die durch das Coronavirus ausgelöste Krise die internationalen Spannungen verschärft, und Rumänien muss sich darauf einstellen. Das Treffen der rumänischen Diplomatie wird einerseits die wichtigsten globalen und europäischen Trends untersuchen müssen, die durch die Pandemie geschaffen oder beschleunigt wurden, und andererseits die Einrichtung eines Krisenalarmmechanismus vorbereiten müssen. Bogdan Aurescu:
Die Anpassung am internationalen Kontext bedeutet keine wesentliche Änderung der Grundlagen unserer Diplomatie. Wir werden unsere Rolle in der EU und NATO weiter ausbauen, die strategische Partnerschaft mit den USA entwickeln und stärken und den Multikulturalismus und die demokratischen Werte unterstützen.” Auch der liberale Premierminister Ludovic Orban betonte die Notwendigkeit, dass Rumänien eine vorhersehbare Richtung in seinen internationalen Beziehungen einschlagen müsse. Der Premierminister machte eine Anspielung auf die oft planlosen außenpolitischen Initiativen früherer linker Regierungen: Vorbei sind die Zeiten der diplomatischen Abenteuer, die auf der Grundlage der Parteipolitik aufgebaut wurden. Auch die Zeit, in der Spannungen und Kriege mit Papiersoldaten geschürt wurden, ist längst vorbei.
Rumänien hat nun eine Regierung, die sich der Verteidigung der Demokratie und der internationalen Verpflichtungen gegenüber ihren strategischen Partnern, den USA, der EU und der NATO, sowie gegenüber allen anderen Partnern zutiefst verpflichtet fühlt.” Zu den Persönlichkeiten, die zum diesjährigen Treffen eingeladen sind, gehören der Hohe Vertreter der EU für Sicherheit und Außenpolitik Josep Borrell und der stellvertretende NATO-Generalsekretär, Mircea Geoana, ehemaliger Außenminister Rumäniens.