Die Nettoinvestitionen in der rumänischen Wirtschaft sind in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres deutlich gestiegen und erreichten 118 Milliarden Lei (umgerechnet etwa 23,6 Milliarden Euro) - 14 % mehr als im selben Zeitraum von 2022,
Der Großteil der Investitionen stammt aus dem privaten Sektor, fast 98 Milliarden Lei. Demnach beliefen sich die Investitionen in neue Bauarbeiten und den Kauf von Maschinen, einschließlich Transportmitteln, auf mehr als 74 Mrd. Lei, was 62 % der Gesamtinvestitionen in der Volkswirtschaft entspricht. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres ging jedoch die Zahl der Baugenehmigungen um etwa 8.000 auf 26.000 zurück, von denen die meisten für ländliche Gebiete erteilt wurden, und die Zahl der fertiggestellten Wohnungen sank auf etwa 50.000, fast 3.000 weniger als im Zeitraum Januar-September 2022.
Überzeugender wirkten staatliche Großprojeke:
Rumänien ist eine Baustelle – titelt die Bukarester Wirtschaftspresse, die einen Überblick über die großen, vom Staat finanzierten Energie- und Verkehrsinfrastrukturprojekte sowie über die von den Kreisen und Gemeinden initiierten Projekte gibt. Was das Straßennetz betrifft, so werden in diesem Jahr zum ersten Mal drei Autobahnen gleichzeitig in vollem Umfang gebaut: die Moldau-Autobahn (Osten) mit 13 Teilabschniiten, der Bukarester Autobahnring mit vier Abschnitten und die Bukarest-Nădlac-Autobahn (Westen) mit drei Teilstrecken – kündigten Veranwortliche des Verkehrsministeriums in einem Internetposting an. Außerdem werden die Arbeiten an der Unirii-Autobahn (Zentrum) beginnen und die erste in Rumänien gebaute Schnellstraße, Craiova-Pitești (Süden), wird 120 Kilometer lang sein. Derzeit werden Verträge für 760 Kilometer Hochgeschwindigkeitsstraßen unterzeichnet. Ausschreibungen für weitere 120 Kilometer laufen bereits und es ist geplant, Ausschreibungen für mehr als 750 Kilometer zu starten. Das Jahr 2024 muss in dieselbe Richtung gehen – sagt Premierminister Marcel Ciolacu. Der sozialdemokratische Regierungschef verspricht, dass sein Team weiterhin die Meilensteine des Nationalen Konjunkturprogramms anstrebt, die für Rumänien ein Wirtschaftswachstum von 3,4 % und damit das zweithöchste in der Europäischen Union möglich machen. 2024 werde das Jahr der Investitionen sein – sagte der Premierminister und erinnerte daran, dass der Staatshaushalt eine Rekordsumme von 120 Milliarden Lei für diesen Sektor bereitgestellt hat, d.h. mehr als 7 Prozent des BIP. Die parlamentarische Opposition hingegen glaubt, dass die Regierung zu optimistisch ist, was die Fähigkeit der Steuerbehörden angeht, Geld für den Haushalt einzutreiben, was sich unweigerlich auf den Investitionssektor auswirken wird.