Internationaler Tag der Roma in Bukarest gefeiert
Am 8. April, den Internationalen Tag der Roma, gab es in Rumänien zahlreiche Veranstaltungen. Die Vertreter der Behörden und andere Würdenträger sendeten Botschaften, die sich auf die Beseitigung jeglicher Form von Diskriminierung konzentrierten.
Corina Cristea, 09.04.2019, 14:25
Der Internationale Tag der Roma (auch Internationaler Roma-Tag oder Welt-Roma-Tag) ist ein weltweiter Aktionstag, mit dem auf die Situation der Roma, insbesondere deren Diskriminierung und Verfolgung, aufmerksam gemacht und zugleich die Kultur dieser ethnischen Minderheit gefeiert werden soll. Er findet jährlich am 8. April statt. Das Datum 8. April erinnert an die Anfänge der Roma-Bürgerrechtsbewegung mit dem Ersten Welt-Roma-Kongress, der am 8. April 1971 in London stattfand. Auf dem Kongress diskutierten 23 Vertreter aus neun Staaten kulturelle und soziale Fragen mit Bezug auf die Roma. Dabei wurde unter anderem die vielfach als diskriminierend empfundene Fremdbezeichnung Gypsy“ bzw. Zigeuner“ zugunsten der Eigenbezeichnung Roma“ verworfen.
Der Internationale Tag der Roma wurde in Rumänien durch zahlreiche mehrtägige Veranstaltungen geprägt. Das Nationale Kulturzentrum der Roma – Romano Kher – und die Nationale Agentur für Roma hatten einen Marathon mit kulturellen Veranstaltungen im Nationalen Bauernmuseum in Bukarest vorbereitet. Die Roma haben einen internationalen Tag erst seit 1971 und deshalb feiern und laden sie so viele Menschen wie möglich ein, um sich gegenseitig kennenzulernen. Und am besten lernt man sich mithilfe der Kunst kennen, denn jede Ethnie wird durch ihre kulturellen Produktionen repräsentiert“, sagten die Organisatoren.
Drei Tage lang haben die Roma-Silberschmiede und –Schreiner ihre traditionelle Handwerkskunst gezeigt. Parallell dazu stellten zeitgenössische Künstler in ihren Werken die Roma-Kultur dar. Die Liste der Veranstaltungen war lang, und die rumänische Regierung war an einer Reihe von Aktivitäten beteiligt, darunter eine Malereiausstellung, eine Show mit Roma-Tänzen und mehrere Antidiskriminierungsmärsche. Die Veranstaltungen umfassten die repräsentativsten und vielfältigsten kulturellen Ausdrucksformen der Angehörigen der Roma-Minderheit in Rumänien: traditionelle Kunsthandwerke, Musik, Theater, einen Buchstand mit Informationen und Bildern über die Roma, eine Ausstellung mit Roma-Volktrachten, Roma-spezifische Gastronomie.
Der Abgeordnete der nationalen Volksminderheiten, Daniel Vasile, brachte eine Botschaft im Plenum der Abgeordnetenkammer, in der er betonte, dass der Internationale Tag der Roma ein Symbol für friedliches Zusammenleben und Toleranz sowie eine Gelegenheit für den interethnischen Dialog sein müsse:
„In der Geschichte der Roma ist der 8. April ein festlicher Moment, eine Feier. Aber der wahre Grund zum Feiern ist die Überlebenskraft dieses Volkes. Das ist ein wichtiger Moment, um rassistische und diskriminierende Manifestationen gegenüber der Roma zu verurteilen. Zum Schluß möchte ich Ihnen sagen, wer die Roma sind: ein würdiges Volk, ein Volk von Überlebenden.“
Der 8. April wird wirklich ein Fest sein, wenn die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Emanzipation der Roma die erwarteten Früchte bringen wird“, unterstrich auch der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis. In seiner Botschaft verurteilte der Staatschef die rassistischen und marginalisierenden Manifestationen gegen die Roma.
Premierministerin Viorica Dancila brachte auch eine Botschaft zum Roma-Tag, in der sie versicherte, dass Rumänien als Mitglied der Europäischen Union und als EU-Ratspräsident weiterhin die Rechte und Freiheiten aller rumänischen Bürger, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft, fördern und schützen wird .