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Impffortschritt in Rumänien: WHO zeigt sich besorgt

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist über die epidemiologische Lage in Rumänien äußerst besorgt und hat mit rumänischen Experten über weitere mögliche Entwicklungen sowie über notwendige Maßnahmen beraten, um die Impfquote zu erhöhen.

Impffortschritt in Rumänien: WHO zeigt sich besorgt
Impffortschritt in Rumänien: WHO zeigt sich besorgt

, 19.10.2021, 17:30

Rumänien hat sich neue Ziele hinsichtlich der Impfung gegen das Sars-Cov-2-Virus gesteckt, nachdem die weit verbreitete Impfskepsis in der Bevölkerung das Voranschreiten der Immunisierung ins Stocken gebracht hatte. Der Nationale Ausschuss für die Koordinierung der Impfkampagne fast nun die Impfung von weiteren 2 Mio. Menschen ins Auge, womit bis Jahresende eine Impfquote von 45% der rumänischen Bevölkerung erreicht werden soll. Bis Ende März 2022 könnte eine Immunisierung von 70% erreicht werden, wenn denn angesichts der Impfverweigerer eine vernünftige Lösung gefunden werden kann.



Zuvor haben rumänische Experten und Vertreter der WHO über die jüngste Entwicklung der Pandemie in Rumänien online beraten — die rasante Zunahme der Neuinfektionen mit dem Coronavirus, der schweren Krankheitsverläufe und der Todesfälle sei ein Grund zur Besorgnis. Der verhaltene Optimismus der rumänischen Behörden müsse daher in Frage gestellt werden, so die WHO, denn würde der derzeitige Impffortschritt weiterhin so bescheiden bleiben, würde Rumänien in sieben Monaten nur 40% der Bevölkerung geimpft und erst in zweieinhalb Jahren die empfohlene Immunisierung von 70% erreicht haben. Dennoch sei in den letzten drei Wochen ein leichter Fortschritt festgestellt worden — insbesondere die Impfbereitschaft der unter Fünfzigjährigen habe kontinuierlich zugenommen, so die Vertreter der WHO.



Laut jüngsten Statistiken der Behörden seien 92% der Todesfälle infolge der Infektion mit Sars-Cov-2 bei ungeimpften Patienten eingetreten. Die meisten litten zwar auch an Begleitkrankheiten, doch ein tödlicher Verlauf der Erkrankung wurde vermehrt auch bei Jugendlichen und Kindern festgestellt. Mit einer Impfquote von rund 30% vollständig Geimpfter belegt Rumänien hinsichtlich des Impffortschrittes den vorletzten Platz in der EU und liegt damit auch unter der weltweiten Impfrate, die derzeit bei 36,6% liegt.



Die Delta-Variante des Virus hat zudem zu einer äu‎ßerst aggressiven vierten Pandemiewelle geführt. Es machen sich auch regionale Gefälle bemerkbar — so weisen die Landkreise im Nordosten und im Süden des Landes im Schnitt eine niedrigere Impfquote auf. Nach Altersgruppen zeigen sich auch erhebliche Unterschiede — Menschen im Alter von 50 bis 69 Jahren sind zu etwa 50% geimpft, bei über Achtzigjährigen sind es nur noch 20%. Auch nach Geschlecht zeigen sich Unterschiede in der Impfbereitschaft. Frauen lassen sich signifikant weniger als Männer impfen, bei über 60-Jährigen beträgt der Unterschied sogar 20%.



Der bereits erwähnte Ausschuss für die Koordinierung der Impfkampagne gibt zwar zu, dass der Impffortschritt in Rumänien nur schleppend vorangeht, wartet aber auch nicht mit einer Strategie auf, um diesen Zustand zu verbessern. Die WHO empfiehlt daher, dass Rumänien sich zunächst auf die Impfung der sogenannten Risikogruppen konzentriert — dazu gehören ältere Menschen, chronisch Kranke, schwangere Frauen und Angestellte in sogenannten Schlüsselbereichen.

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