Rumänien ist sehr anfällig für Überschwemmungen und Dürren, deren Folgen in verschiedenen Branchen der Wirtschaft besonders spürbar sind, heißt es in dem Bericht der Weltbank über Klima und Entwicklung in Rumänien.
Das am Dienstag veröffentlichte Dokument zeigt, dass seit 1970 und bis 2021 Überschwemmungen die schlimmsten Naturkatastrophen waren, die für die meisten Opfer und den größten Schaden verantwortlich waren. Konkret können Überschwemmungen im Durchschnitt zu jährlichen Verlusten von rund 1,7 Milliarden Euro führen, und in Regionen mit hohem Risiko haben mehr als 150.000 Menschen unter den Folgen gelitten. Die Situation ist umso besorgniserregender, als die Verfügbarkeit von Süßwasserressourcen in Rumänien nur 50% des EU-Durchschnitts beträgt. Im Jahr 2022 wurde das Land von einer seiner schlimmsten Dürren aller Zeiten heimgesucht, die die Wasserreserven in 220 Orten störte, die Produktion von Wasserkraft um ein Drittel reduzierte und andere Energiequellen, wie die Kernenergie, gefährdete. Darüber hinaus führte der Wassermangel zu einem 25%igen Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion, einem siebenfachen Anstieg des Waldbrandrisikos und zu Einschränkungen der Schifffahrt auf der Donau. Vor diesem Hintergrund hält die Weltbank größere Investitionen für notwendig, um die Dämme abzusichern, ihre Risse zu reparieren und sie an die neuen hydrologischen Verhältnisse anzupassen.
Präsident Klaus Iohannis, der an der Debatte über den Weltbankbericht teilnahm, sagte, dass die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend spürbar seien und negative Folgen für die nationale Wirtschaft hätten. Nichtsdestotrotz verfügt Rumänien über die nötigen Ressourcen, um das Leben seiner Bürger zu verbessern und gleichzeitig auf dem Weg der Dekarbonisierung voranzuschreiten, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.
„Wir reagieren auf die Klimaherausforderungen durch die Einführung einer Reihe von Maßnahmen, die an die neuen Realitäten angepasst sind, parallel zu Maßnahmen zur Eindämmung der Treibhausgasemissionen. Rumänien ist Teil der internationalen Prozesse des Klimawandels, die mit Sicherheit zu erheblichen Veränderungen in vielen Bereichen unseres Lebens und unserer Aktivitäten führen werden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir sicherstellen, dass der Klimawandel gerecht, integrativ und mit dem Wirtschaftswachstum vereinbar ist.“
In ihrem Bericht über Klima und Entwicklung zeigt die Weltbank, dass Rumänien sein Nationaleinkommen bis 2053 verdreifachen kann, wenn es Maßnahmen ergreift, die seine Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel erhöhen und die CO2-Emissionen reduzieren. Den Experten der WB zufolge werden die für die Dekarbonisierung des Energiesystems erforderlichen Investitionen bis 2050 mehr als 344 Milliarden Euro betragen, was 3% des rumänischen BIP entspricht.