Illegale Entwaldung gefährdet nationale Sicherheit
In Rumänien hat Präsident Klaus Iohannis ein neues Gesetz unterzeichnet, nachdem es vom Parlament gebilligt wurde. Dieses sieht die Einstufung der illegalen Entwaldungen als Gefährdung der nationalen Sicherheit ein.
Mihai Pelin, 11.01.2016, 17:40
Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis hat das Gesetz, durch das die illegale Entwaldung einer Fläche von über einem Hektar als Bedrohung zur nationalen Sicherheit eingestuft wird, unterzeichnet. Laut dem Gesetz, stellen jedwelche Tätigkeiten, die gegen die Wirtschafts-Interessen Rumäniens verstoßen und als Folge die Zerstörung der Bodenschätze, der Wälder, der Wildtiere, des Fischbestandes und der Gewässer haben, eine solche Bedrohung dar. Die illegale Entwaldung, die Reduzierung ohne legale Genehmigung des Baumbestandes um mehr als 50 % als im Forstgesetz vorgesehen werden als Verletzung der nationalen Sicherheit angesehen.
Das Projekt wurde von liberalen Parlaments-Mitgliedern eingeleitet und im Dezember letzten Jahres vom Parlament gebilligt. Derzeit verliert Rumänien jede Stunde 3 Hektar Wald. Laut dem jüngsten Bericht von Greenpeace, das aufgrund der vom Staat zur Verfügung gestellten Daten die illegalen Entwaldungen im Zeitraum 2013-2014 monitorisiert hat, würde Rumänien 3 Hektar Wald pro Stunde verlieren. Laut der Studie, seien in der genannten Periode mindestens 45 Tausend Fälle illegaler Entwaldung verzeichnet worden. Das entspricht mehr als 60 Fällen pro Tag, doppelt so viel wie 2009-2011.
Die rumänischen Behörden haben landesweit eine Menge von über 1 Million Kubikmeter Holz, das illegal gefällt wurde, identifiziert. In den Periode 2009-2011 waren nur 450 Tausend Kubikmeter identifiziert worden. Die illegale Entwaldung in Rumänien in der Zeitspanne 2013-2014 habe dem rumänischen Staat einen Schaden von etwa 52 Millionen Euro verursacht. Allein im Landkreis Arges wurden 12,8 % der Fälle verzeichnet. In diesem Landkreis wurden auch in der Periode 2009-2011 die meisten Fälle verzeichnet. Insgesamt stellten aber die westlichen und nordwestlichen Landkreise die wichtigste Quelle von illegalem Holz dar. Knapp 80 % des Schadens in der Periode 2013-2014 wurde in den Landkreisen Cluj, Alba und Maramures verursacht.
78 % des illegal gefällten Holzes in der Periode 2013-2014 stammte aus den drei erwähnten Landkreisen. Laut Greenpeace würden die genannten Daten nicht ein komplettes Bild des Ausmaßes der illegalen Entwaldung liefern. Die Berichte der zuständigen Behörden dokumentieren nur einen Teil der Entwaldung in Rumänien.