Herausforderungen für die rumänische Wirtschaft
Der Arbeitskräftemangel bleibt die größte Herausforderung für die rumänische Wirtschaft im Jahr 2020 - das bestätigt eine aktuelle Umfrage.
Mihai Pelin, 06.01.2020, 17:41
Die Krise der Arbeitskräfte, die steigende Inflation, die negativen Aussichten auf den Wechselkurs und die anhaltenden Zahlungsengpässe werden die größten Herausforderungen für die rumänische Wirtschaft im Jahr 2020 sein, heißt es in einer kürzlich von einem Beratungsunternehmen durchgeführten Umfrage. Während die Inflation und die Abwertung der Landeswährung in der vorherigen Umfrage vom Juli 2019 die größten Bedenken der Anleger darstellten, steht 2020 die Arbeitskräftekrise im Mittelpunkt, wobei über 60% der Unternehmen darauf hinwiesen. 53% der Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, gaben an, dass anhaltende Zahlungsschwierigkeiten ein Problem sein könnten.
49% bewerteten die Inflation als das größte Problem, während 36% auf die negative Entwicklung des Wechselkurses verwiesen. Der Arbeitskräftemangel verschlechterte sich 2019, während der Import ausländischer Arbeitskräfte weniger als 10% der benötigten Arbeitskräfte ausmachte. Darüber hinaus glauben Geschäftsleute, dass die Lohnerhöhungen im öffentlichen Sektor nicht nur den Konsum ankurbeln, sondern auch Ungleichgewichte auf dem Arbeitsmarkt hervorrufen. Im Jahr 2020 liegen die Entwicklungspläne mehrerer Unternehmen aufgrund des Arbeitskräftemangels auf Eis – und der Staat kann ihn leider nicht lösen.
Die meisten Investoren forderten eine Senkung der Steuern sowie Maßnahmen, um Rumänen aus dem Ausland zur Rückkehr zu überzeugen, insbesondere die junge Menschen. Der Preisanstieg, der zur Abwertung der Landeswährung beitrug, hatte 2019 erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft, und der Trend dürfte sich im Jahr 2020 fortsetzen.
Da 2020 sowohl Parlaments- als auch Kommunalwahlen stattfinden werden, könnte dieses Jahr ein Machtwechsel stattfinden. Die Reformen treten leider auf der Stelle und werden auf 2021 verschoben, wenn die Steuern erneut steigen werden, sagen Geschäftsleute. Auf die Frage, welche Maßnahmen sie für notwendig erachten, um einen stabilen wirtschaftlichen Rahmen zu schaffen, bezogen sich über 73% auf die Vorhersehbarkeit der öffentlichen Finanzen.
Eine Abgabenordnung, die nicht über Nacht geändert werden sollte, fordern Geschäftsleute seit Jahren, sehr zum Nachteil der Behörden. Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, Investitionen in die Infrastruktur, die Schrumpfung des öffentlichen Sektors und ein nationaler Plan für die berufliche Umschulung sind einige der wichtigsten Maßnahmen, die von den Investoren genannt werden. Die Umfrage wurde in 450 Unternehmen aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen durchgeführt, von Handel über Finanzdienstleistungen, Landwirtschaft, Energie, Textilien bis hin zu IT.