Gute Aussichten für die rumänische Wirtschaft
Ştefan Stoica, 15.05.2015, 17:03
Die Europäische
Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) hat ihre Prognosen bezüglich des
rumänischen Wirtschaftswachstums 2015 von 2,8%, wie im Januar vorausgesagt, auf
3% leicht verbessert. Für 2016 schätzt die EBWE, dass die rumänische Wirtschaft
einen Vorsprung von 3,2%, einen der schnellsten Wachstumsrhythmen unter den
europäischen Schwellenländern, verzeichnen wird. Die Finanzinstitution stützt
ihre Prognosen grundsätzlich auf die jungen und auf die noch zu erwartenden
Zinssenkungen, die dank dem Rückgang der Inflation möglich sind. Außerdem
leistet die Preissenkung bei Energie und Lebensmitteln, die für den internen
Verbrauch 2015 und 2016 eine fördernde Rolle spielt, einen Beitrag.
Unterdessen
erwartet man eine Erhöhung der Regierungsausgaben, um mehr EU-Gelder zu
absorbieren. Ein stärkeres Wirtschaftswachstum im Euro-Raum könnte die
rumänischen Exporte in der kommenden Zeit auch vorantreiben. Was die
durchschnittliche Jahresinflation in Rumänien anbelangt, schätzt die EBWE, dass
diese 2015 weiterhin beim Stand von 0,5% bleiben wird. Dies soll vor dem
Hintergrund der Herabsetzung der MwSt. bei Lebensmitteln im Juni sowie der
niedrigen Inflationsvorhersagen und der niedrigen Rohstoffpreise erfolgen.
Der
EBWE-Bericht kommt gleich nach den erfreulichen Nachrichten vom Statistikamt.
Das BIP Rumäniens erzielte ein reales Wachstum von 1,6% im ersten Quartal
dieses Jahres, bezogen auf das vierte Quartal des Jahres 2014. Verglichen mit
derselben Zeitspanne des Vorjahres gab es einen Vorsprung von 4,3%. Laut dem
Konvergenzprogramm 2015 – 2018, das Ende April auf der Webseite des
Finanzministeriums veröffentlicht wurde, soll die rumänische Wirtschaft 2015,
infolge des positiven Beitrags der internen Nachfrage, um 3,2% steigen. 2018
soll diese einen Wachstumsrhythmus von 4% erreichen. Anfang Mai verbesserte
auch die Europäische Kommission leicht ihre Prognosen zum Wachstum der
rumänischen Wirtschaft 2015 bis auf 2,8%, verglichen mit den ursprünglichen
2,7%, die im Februar vorausgesagt wurden.
Auf Ebene der 35
Staaten, in denen die EBWE, tätig ist, schätzt die Finanzanstalt eine
Wirtschaftsstagnation für 2015. 2016 soll ein Wachstum von nur 1,4% folgen. Hinter
dieser Zahl stecken aber beträchtliche regionale Unterschiede. Die EBWE, die
sich im Besitz von 64 Ländern und zwei Zwischenregierungsorganisationen
befindet, unterstützt die Entwicklung der Marktwirtschaften und der Demokratie.
In den letzten Jahren begann die Institution ihre Aufmerksamkeit von dem
ehemaligen Sowjetblock auf Nordafrika und Länder wie die Türkei zu richten.
Seit der Aufnahme ihrer Tätigkeit hat die EBWE rund sieben Milliarden euro in
rund 370 Vorhaben in Rumänien investiert.