Grippesaison in Rumänien
Rumänische Behörden sind mit der saisonalen Grippe und einem neuen Coronavirus aus China beschäftigt.
Roxana Vasile, 28.01.2020, 17:12
Rumänien ist derzeit zwar nicht mit einer Epidemie konfrontiert. Allerdings verbreitet sich das Virus in einigen Teilen des Landes schneller, weiß Roxana Vasile. Ihren Bericht bringt AG.
Obwohl die Zahl der bestätigten Fälle niedriger ist als im letzten Jahr, schließen Experten nicht aus, dass sie in den kommenden Wochen steigen wird, da der Prozentsatz der geimpften Personen nur ein Drittel der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Durchimpfungsrate beträgt.
Prof. Adrian Streinu – Cercel, Leiter des Instituts für Infektionskrankheiten „Matei Balş“ in Bukarest, sagte, dass sich in den letzten Tagen fast 1.600 Menschen in seinem Krankenhaus vorstellig wurden – bei 600 wurde die Diagnose Grippe bestätigt. Er forderte die Bevölkerung erneut auf, sich der Bedeutung von Impfungen bewusst zu werden. „Die Menschen haben Angst vor der Grippe, und ich weiß nicht, warum diese Angst erst während der Grippesaison auftritt. Ich würde vorschlagen, dass sie sich im März oder April Gedanken darüber machen, sich im Oktober impfen zu lassen und die notwendigen Schritte unternehmen, um den Impfstoff zu bekommen“, sagt Dr. Adrian Streinu Cercel.
Die Ärzte weisen darauf hin, dass neben der Grippeimpfung auch die Einhaltung der Hygienevorschriften sehr wichtig ist, um die Krankheit zu verhindern. Sie empfehlen auch, den Kontakt mit kranken Menschen zu vermeiden und überfüllte Bereiche zu meiden. Einige Krankenhäuser im ganzen Land haben bereits die Besuche von Angehörigen eingeschränkt, während der Unterricht in Kindergärten und Schulen für einige Tage ausgesetzt wurde. Die Bukarester Verkehrsgesellschaft hat mitgeteilt, dass sie plant, Schutzmasken kostenlos an die Passagiere zu verteilen, um weitere Infektionsausbrüche zu verhindern. Darüber hinaus werden die öffentlichen Verkehrsmittel gründlich desinfiziert.
Als ob die saisonale Grippe nicht ausreichen würde, um Panik in der Bevölkerung zu verursachen und die Behörden nervös zu machen, ist Rumänien, wie alle anderen Länder der Welt, verpflichtet, vorbeugende Maßnahmen gegen das neue Coronavirus aus China zu ergreifen. Der rumänische Gesundheitsminister Victor Costache erläuterte die Maßnahmen, die der Interministerielle Ausschuss zur Überwachung und Bewältigung potenzieller Infektionen mit diesem neuen Coronavirus ausgearbeitet hat: „Wir haben im Matei-Krankenhaus Balş ein erstes Zentrum eingerichtet, das in der Lage ist, auf das Coronavirus zu testen und es nachzuweisen, und in einer Woche werden wir auch regionale Zentren in Iaşi, Cluj, Timişoara, Târgu Mureş und natürlich in Bukarest einrichten. Am vergangenen Samstag hat das Verkehrsministerium beschlossen, einen speziellen Zugangskorridor für Menschen aus China einzurichten. Darüber hinaus wurde eine Datenbank mit Informationen über diese Menschen eingerichtet – dort können wir genau sehen, wo sie in Rumänien leben“.
Laut Dr. Adrian Streinu-Cercel, Leiter des Instituts für Infektionskrankheiten „Matei Balş“ in Bukarest, ist das Risiko der Einschleppung dieses neuen Coronavirus in Rumänien gering – doch Vorbeugen ist immer besser als Heilen.