Grichenland: „Ja“ oder „Nein“?
Die griechischen Banken in Rumänien werden nicht zu leiden haben. Das erklärte der Chef der rumänischen Notenbank Mugur Isarescu. Rumänien müsse aber die Abkommen mit dem IWF und der EU aufrecht erhalten.
Ştefan Stoica, 02.07.2015, 17:30
Am Mittwochmorgen gab es Anzeichen für einen Kompromiss in der Griechenland-Finanzkrise. Die Regierung in Athen hätte, mit einigen Ausnahmen, den Vorschlag der internationalen Kreditinstitute angenommen und würde bereit sein auf das Referendum zu verzichten. Am Nachmittag kündigte jedoch der griechische Premier Alexis Tsipras, das Referendum vom Sonntag werde plangemäß organisiert. Er forderte auch seine Mitbürger auf Nein“ zu wählen und das von den Kreditgebern vorgeschlagene Programm abzulehnen. Folglich wurde die Kommunikation zwischen Athen und Brüssel gestoppt. Diese sollte am Montag nach dem Referendum wieder aufgenommen werden.
Die EU-Anführer warnten, dass ein “Nein mit dem Verlassen der Euro-Zone gleichzusetzen ist. Tsipras weißt eine solche Interpretation ab. Der Anführer der konservativen Opposition, der Ex-Premier Antonis Samaras hat die Griechen aufgefordert ein klares Ja“ für Europa zu wählen. Die Verantwortung der Bürger müsse die Verantwortungslosigkeit der Regierung besiegen, sagte Samaras. Das Land befinde sich im kritischsten Moment der letzten Jahrzehnte.
Die griechische Finanzkrise wird auch in Bukarest aufmerksam verfolgt. Der Chef der rumänischen Notenbank, Mugur Isarescu, forderte die Kunden der Banken mit griechischem Kapital aus Rumänien auf, nicht amotional zu handeln. Er erklärte alle Banken seien sicher und würden über Kapital verfügen. Zudem obliegen diese der Regelungen der rumänischen Zentralbank und nicht der Entscheidungen Griechenlands. In Panik-Momenten sei die Notenbank bereit mit allen Instrumenten, die ihr zur Verfügung stehen, einzugreifen.Mugur Isărescu:
“Die Notenbank hat Massnahmen getroffen, die ihre Liquidität sichern, sollten die Banken, aus emotionalen Gründen – Gerüchte, Überreaktion – keine Liquiditäten auf dem Markt finden, auch wenn ihre Lage gut ist. Die Banken können die Liquidität sichern, sie können sich von der Nationalbank beliefern lassen, die Zinsen sind klein und die einzigen die verlieren sind die Einleger. Die verlieren Zeit, sie verlieren den Zins, sei er auch klein und sie zahlen auch Gebühren.
Auch wenn Griechenland vor der Pleite steht und Rumäniens Finanzlage gut ist, sollte man mehr über die Beziehungen zum IWF und zur EU nachdenken. Mugur Isărescu:
“Der unsichere internationale Kontext – die Lage in Griechenland und der Euro-Zone – das Konsolidierungs-Bedürfnis beantragt eine Aufrechterhaltung der Abkommen mit unseren internationalen Partnern, mit der EU und dem IWF, unter diversen Formen. Ich glaube die Verhandlungen werden weitergehen und es ist gut, dass sie weitergehen, es geht um Glaubwürdigkeit.
So wie die EU-Kommission und der IWF glaubt auch Mugur Isarescu, dass die jetzigen Wirtschaftsdaten keinen Grund für eine Steuer-Herabsetzung, wie sie von der Exekutive angekündigt wurde, darstellt.