Gopo-Gala 2025: Emotionen, Ehrungen und ein gefeierter Film
In Bukarest sind zum 19. Mal die Gopo-Preise verliehen worden – Rumäniens wichtigster Filmpreis, mit dem jedes Jahr die herausragendsten Leistungen des heimischen Kinos gewürdigt werden.

Mihai Pelin und Alex Sterescu, 30.04.2025, 15:14
Der große Gewinner des Abends bei den Gopo-Preisen 2025: der Film Das Neue Jahr das keines war. Gleich zehn Auszeichnungen konnte das Werk am Dienstagabend abräumen – darunter Preise für Regie, Drehbuch, Ton, Ausstattung sowie für die besten Hauptdarstellerinnen und -darsteller. Die wichtigste Trophäe: der Preis für den besten Spielfilm. Überreicht wurde er an Regisseur Bogdan Mureșanu – von Schauspielerin Rodica Mandache, die im vergangenen Jahr mit dem Ehrenpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet worden war. Mureșanu war bei der Preisverleihung sichtlich aufgeregt.
„Ich bin ein bisschen nervös – und genau das freut mich. Denn es zeigt, wie überwältigt ich gerade bin. Ich hätte niemals erwartet, heute Abend hier zu stehen. Niemand dreht Filme in dem Gedanken, irgendwann mal vor so einem Publikum zu sprechen. Man hofft nur, dass der Film überhaupt gemocht wird – und das allein ist schon riesig.”
Adrian Văncică wurde als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet – für seine Rolle in Das neue Jahr das keines war. Auch der Preis für die beste Hauptdarstellerin ging an diesen Film: Nicoleta Hâncu. „Es ist wichtig, dass wir unser Handwerk frei ausüben können – ich denke, das ist das Wichtigste“, sagte sie bei ihrer Dankesrede auf der Bühne. Regie, Drehbuch und Produktion des Films stammen von Bogdan Mureșanu. Die Tragikomödie wurde bereits auf mehreren internationalen Festivals prämiert. Sie erzählt die Geschichte von sechs Menschen, deren Wege sich am Abend des 20. Dezember 1989 kreuzen – kurz vor dem Sturz des Ceaușescu-Regimes. Im Zentrum steht ein neunjähriger Junge, der seinen Eltern den Brief an den sogenannten „Väterchen Frost“ vorliest – und damit eine Botschaft offenbart, die plötzlich zur Gefahr für die ganze Familie wird.
Bei der Gala wurde Alina Berzunțeanu als beste Nebendarstellerin geehrt – für ihre Rolle im Film Drei Kilometer bis ans Ende der Welt von Emanuel Pârvu. Den Preis als bester Nebendarsteller erhielt Ciprian Chiricheș für seine Leistung in Die Karwoche, inszeniert von Andrei Cohn. Mit dem Ehrenpreis für sein Lebenswerk wurde Regisseur Dan Pița ausgezeichnet – eine prägende Figur des rumänischen Films der 1970er-Jahre. Seit seinem Debüt hat er mit einem ganz eigenen Stil überzeugt. Auch international wurde sein Werk vielfach gewürdigt – etwa bei den Filmfestspielen in Berlin und Venedig. „Für mich war es ein erfülltes Schicksal. Ich bin, was ich bin, weil ich unter seinem Taktstock debütiert habe“, sagte Schauspieler Claudiu Bleonț in seiner bewegenden Laudatio auf Regisseur Dan Pița.
Mit einem Ehrenpreis wurde auch die Schauspielerin Ioana Pavelescu ausgezeichnet. In ihrer Dankesrede erinnerte sie an prägende Wegbegleiter ihrer Karriere: Sergiu Nicolaescu, Amza Pellea, Alexandru Tatos und Gheorghe Dinică. „Ich liebe meinen Beruf – bis zur Verzweiflung“, so die Schauspielerin. Und schließlich ging ein weiterer Preis für das Lebenswerk an Florin Mihăilescu – einen der bedeutendsten Kameramänner des rumänischen Kinos. Ausgezeichnet wurde sein entscheidender Beitrag zur visuellen Sprache zahlreicher Filmklassiker.