Gesundheitswesen: Regierung kündigt erstes Reformpaket an
Bereits vor Wochen hatte Rumäniens Gesundheitsministerium mehrere Maßnahmen zur Behebung wichtiger Probleme aus dem Gesundheitssektor angekündigt. Am Montag wurden die Hauptaspekte der Landesstrategie für Humanressourcen im Gesundheitswesen für den Zeitraum 2014-2020 vorgestellt: angemessene Entlohnung, gute Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten zur beruflichen Fortbildung. Die Behörden wollen innerhalb der kommenden vier Jahre die Abwanderung der Ärzte ins Ausland drastisch senken. Der Fachkräftemangel des Sektors wird allmählich zum hausgemachten Problem.
România Internațional, 07.12.2016, 18:36
Bereits vor Wochen hatte Rumäniens Gesundheitsministerium mehrere Maßnahmen zur Behebung wichtiger Probleme aus dem Gesundheitssektor angekündigt. Am Montag wurden die Hauptaspekte der Landesstrategie für Humanressourcen im Gesundheitswesen für den Zeitraum 2014-2020 vorgestellt: angemessene Entlohnung, gute Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten zur beruflichen Fortbildung. Die Behörden wollen innerhalb der kommenden vier Jahre die Abwanderung der Ärzte ins Ausland drastisch senken. Der Fachkräftemangel des Sektors wird allmählich zum hausgemachten Problem.
Indes hat das Ministerium das erste Landesverzeichnis der Hörtests für Neugeborene präsentiert. Das Verzeichnis ist zurzeit Teil eines Pilotprojekts in drei Bukarester Geburtskliniken, soll aber nächstes Jahr flächendeckend zur Anwendung kommen. Ab 2017 sollen alle Neugeborenen in den staatlichen Krankenhäusern noch auf der Geburtsstation einem sogenannten Hörscreening unterzogen werden. Das sagte am Dienstag Gesundheitsminister Vlad Voiculescu.
Wir haben ein einheitliches Verfahren für Neugeborenen-Hörtests verfasst, das durch Ministerialverordnung zur Anwendung kommt. Alle Personen, die dem Hörscreening unterzogen wurden, werden automatisch in ein elektronisches Landesverzeichnis für Hörscreenings eingetragen. So werden wir von nun an ein klares Lagebild der Hörgeschädigten haben. Als Folge werden wir ein Jahr nach Einführung des Verzeichnisses endlich wissen wieviele hörgeschädigte Personen es in Rumänien gibt.“
Landesweit wird es 335 Geräte für Hörscreenings geben, für deren Erwerb sollen Anfang kommenden Jahres die Ausschreibungsverfahren anlaufen. In Rumänien haben derzeit 600 von circa 200.000 Neugeborenen im Jahr Hörbeschwerden. Der Gesundheitsminister hat auch von der beabsichtigten Wiedereinführung eines Lehrstuhls für Audiologie gesprochen.
Voiculescu versprach ferner eine baldige Zusammenarbeit zwischen der Landesagentur für Transplante und dem Gesundheitsministerium. Dabei soll der Mechanismus zur Vergabe der Organe transparent gestaltet werden sowie geltendes Recht zur Anwendung kommen. Das Landestransplantverzeichnis würde zwar funktionieren, allerdings nicht so wie es sollte“, so der Gesundheitsminister. Ende vergangenen Monats hatte ein Kontrollgremium des Gesundheitsministeriums schwerwiegende Mängel und subjektiv angewandte Kriterien bei der Genehmigung und Prioritätenbestimmung der Organtransplante aufgedeckt. Voiculescu hatte damals öffentlich erklärt, dass es keine klaren Kriterien und Verfahren für die Vergabe der Organe gebe, sowie keine korrellierten Wartelisten auf Landesebene für jedes spezifische Organ. Die Patienten auf den Wartelisten hätten oftmals nicht die gleichen Chancen auf einen Transplant, außerdem würde geltendes Recht nicht angewandt.
Das Gesundheitsministerium und die Nationale Krankenkasse haben derweil Beratungen mit den Vertretern der Ärzte und Patienten über die Funktionsweise der elektronischen Patientenakte, die ab dem 18. November bindend ist. Diesmal müssen die Ärzte die Daten von Patienten in die Datenbank der Krankenkasse eingeben, einschließlich ihrer Krankengeschichte.