Gesundheitswesen: CNAS-Leiter droht Krankenhäusern mit Sanktionen
Die Regierung in Bukarest versucht den Konflikt mit den Gewerkschaften aus dem Gesundheitswesen zu entschärfen. Man will den angekündigten Generalstreik vermeiden. Indes verspricht die Nationale Krankenkasse (CNAS) bessere Bedingungen für Patienten.
Ştefan Stoica, 19.11.2013, 14:16
Aus der eigenen Erfahrung oder aus den Geschichten anderer wissen die Rumänen vor einem Krankenhausaufenthalt eines: es könnte sein, dass sie die verschriebenen Medikamente selbst kaufen müssen. Im Falle ehrlicher Beitragszahler mit gültiger Krankenversicherung eine ungerechte Praxis, der die Behörden jetzt ein Ende setzen wollen. Krankenhäuser, die ihre Patienten Arzneimittel kaufen schicken, bzw. Labore, die für die Blutspiegeluntersuchungen Geld verlangen, werden in Zukunft streng betraft werden, kündigt der Leiter der Nationalen Krankenkasse, Cristian Buşoi, an. Laboren, bei denen Unregelmäßigkeiten festgestellt werden, könnte sogar der Vertrag mit der Krankenkasse gekündigt werden, droht Buşoi.
Wir haben 1503 Anbieter von paraklinischen Untersuchungen, die einen Vertrag mit den Krankenkassen unterzeichnet haben. Ich würde vorschlagen, dass wir in dem Rahmenvertrag im kommenden Jahr Folgendes festlegen: sollte ein Dienstleister die durchgeführten Untersuchungen mit der Krankenkasse abrechnen und gleichzeitig Geld von den Patienten für die Dienstleistung kassieren, dann sollte der Vertrag mit dem jeweiligen Dienstleister sofort gekündigt werden. Ich kann ihnen garantieren, dass ein Labor in Rumänien, das keinen Vertrag mit der Krankenkasse unterzeichnet hat, auch keine Chance hat, auf dem wettbewerbsgeprägten Markt zu überleben.” (Cristian Buşoi)
Cristian Buşoi machte auch Direktoren von Krankenhäusern klar, dass sie ihre Finanzmittel aufmerksam verwalten müssen, damit in Zukunft keine Patienten mehr sich genötigt sehen, ihre Medikamente selbst zu besorgen. Sollte dies nicht der Fall sein, werden die zuständigen Behörden Sanktionen gegen sie verhängen.
Wir werden den Patienten noch klarer vor Augen führen, dass sie für den Aufwand entschädigt werden, und zweitens werden wir den Direktoren vertragliche Sanktionen auferlegen, das heißt, den Krankenhäusern wird ein gewisser Prozentsatz von den vertraglich festgelegten Zuwendungen abgezogen.” (Cristian Buşoi)
Dem rumänischen Gesundheitswesen droht indes eine schwere Grippe, infolge des angekündigten Generalstreiks ab dem 28. November. Das Gesundheitsministerium und die Gewerkschaften konnten sich noch nicht einig werden, die Verhandlungen werden fortgesetzt. Die Angestellten aus dem Gesundheitswesen fordern mindestens 6% des Bruttoinlandsproduktes für ihren Sektor, ein Gesetz, das ihnen berufliche Unabhängigkeit garantiert und ein speziell geschaffenes Entlohnungsgesetz für den Gesundheitssektor.
Andere Forderungen betreffen die Achtung und den Schutz ihrer Würde und den Verzicht auf Verunglimpfung ihrer Zunft durch Behörden. Außerdem verlangen die Angestellten aus dem Gesundheitswesen die Gründung von medizinischen Einheiten mit Krankenbetten im öffentlichen System, zur schnellen und hochwertigen Versorgung von Patienten, sowie Beratungen mit dem Berufsverband des Gesundheitssektors vor jeder wichtigen systembezogenen Maßnahme.