Geburtstag von Constantin Brâncuși jährt sich zum 145. Mal
Rumänien feiert auch dieses Jahr das künstlerische Genie des weltweit berühmten Bildhauers. Seine innovativen Skulpturen gehören zu den meistverkauften Werken eines rumänischen Künstlers.
Roxana Vasile, 19.02.2021, 15:47
Seit 2015 finden in Rumänien am 19. Februar Feierlichkeiten anlässlich des Geburtstags von Constantin Brâncuşi. Der Bildhauer, einer der größten rumänischen Künstler, wurde am 19. Februar 1876 im südrumänischen Dorf Hobiţa geboren. 1902 hat Brâncuşi die Hochschule für Bildende Künste in Bukarest absolviert, gleich danach machte er sich auf den Weg nach Paris, wo er 1905 an der renommierten École Nationale Supérieure des Beaux-Arts aufgenommen wurde. Eine Lehre in der Werkstatt von Auguste Rodin lehnte er mit den berühmten Worten ab: „Rien ne pousse à lombre des grands arbres.“ (z.D.: Nichts wächst im Schatten großer Bäume). Brâncuși begann, seine ersten Werke in Paris auszustellen, wo er die erste Version der Skulptur „Der Kuss.“ schuf, ein Thema, das später in seinen Werken immer wieder auftritt und das mit dem Tor des Kusses, einem Teil des Skulpturenensembles im südrumänischen Târgu-Jiu seinen Höhepunkt findet.
Er mietete eine Werkstatt in der Rue de Montparnasse und kam in Kontakt mit der Pariser künstlerischen Avantgarde, befreundete sich mit Guillaume Apollinaire, Fernand Léger, Amedeo Modigliani, Henri Matisse und Marcel Duchamp. Er nahm an Gruppenausstellungen in Paris und Bukarest teil wo seine Werke „Der Vogel im Raum“, „Die schlafende Muse“ und „Mademoiselle Pogany“ gezeigt wurden, stellte aber auch in den USA aus, wo er von Anfang an einen großen Eindruck machte. Zwischen 1914 und 1940 erreichte seine Kunst ihren Höhepunkt. Aus dieser Zeit stammen seine Skulpturserien „Vogel im Raum“ und „Ovoid“ sowie seine Holzskulpturen. Das ʹGeorges Pompidouʹ-Nationalmuseum für moderne Kunst in Paris beherbergt eine bedeutende Anzahl seiner Werken, die von Rumänien geerbt, aber von Frankreich gerne angenommen wurden, zusammen mit allem, was sich in seiner Werkstatt befand, nachdem sich die kommunistische Regierung in Bukarest in den 50er Jahren geweigert hatte, sie nach dem Tod des Bildhauers entgegenzunehmen. Er starb am 16. März 1957 und wurde auf dem Friedhof Montparnasse in Paris beigesetzt.
In einem vom sozialistischen Realismus geprägten Rumänien galt Brâncuși als Vertreter eines kosmopolitischen, bürgerlichen Formalismus und war daher dem Regime nicht genehm. Dennoch wurde im Dezember 1956 seine erste Einzelausstellung in Europa im Kunstmuseum in Bukarest eröffnet. Erst in den 1960er Jahren wurde der Bildhauer im Lande als nationales Genie „wiederentdeckt“. Welchen Platz nahm Constantin Brâncuși in der Weltbildhauerei ein? Er ist eine zentrale Figur der modernen Kunstbewegung und gilt als einer der größten Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Seine innovativen Skulpturen gehören zu den meistgeschätzten und meistverkauften Werke eines rumänischen Künstlers. Sie stehen auch an vierter Stelle in einer Liste der wertvollsten Kunstwerke der Welt.