Förster wehren sich gegen Zunahme von Angriffen
Förster und Bergleute haben am Dienstag in Bukarest und im Jiu-Tal protestiert.
Mihai Pelin, 31.10.2019, 17:45
Rund 200 rumänische Förster protestierten am Dienstag in Bukarest gegen die Zunahme von Angriffen. Sie forderten die dringende Abänderung des Status des Forstpersonals, um die Autorität der Förster zu stärken. Der Sprecher des Abgeordnetenhauses, Marcel Ciolacu, versprach, das Problem in drei Wochen zu lösen. Der Gesetzentwurf sei bereits im Ausschuss angenommen worden und soll demnächst dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt werden.
Silviu Geană, Vorsitzende des Förderverbandes SILVA, erklärt den Inhalt des Gesetzentwurfs: „Der Entwurf zur Änderung des Status des Forstpersonals beinhaltet die Verpflichtung, das für die Waldüberwachung zuständige Personal mit, je nachdem, tödlichen oder nicht tödlichen Waffen auszustatten. Den Förstern sollen auch Transport- und Kommunikationsmittel sowie andere vom Gesetz vorgeschriebene Verteidigungsmaßnahmen zugutekommen. Gleichzeitig werden die Gehälter ein angemessenes Niveau erreichen und, was ebenso wichtig ist, wird das Rentenalter für das Personal, das die Wälder bewacht, gesenkt. »
Die Zunahme der Angriffe auf Förster ist das Ergebnis einer Verleumdungskampagne, die von bestimmten politischen Faktoren und Interessengruppen geleitet wird. Ziel ist es, sie zu verunglimpfen, ihre Autorität zu schwächen und sie durch die Darstellung einer verzerrten Realität zu diskreditieren. Das ist es, was die Demonstranten zum Ausdruck gebracht haben. Sechs Förster wurden in den letzten Jahren in Rumänien von Holzdieben getötet. Darüber hinaus wurden mehr als 650 Förster, von Kriminellen, die beim Fällen oder Stehlen von Holz erwischt wurden, angegriffen, geschlagen oder mit dem Tode bedroht.
Gheorghe Mihăilescu, Generaldirektor der Nationalen Forstverwaltung Romsilva, sagte, dass eine weitere Maßnahme erwogen werde, und zwar die Schaffung gemeinsamer Einsatzgruppen zur Überwachung der Wälder, mit der Polizei, der Gendarmerie oder den Einsatzkräften für Notsituationen. In diesem Sinne sind bereits Kooperationsvereinbarungen getroffen worden.
Ein weiterer Protest findet auch im Untertagebau im Jiu-Flusstal, in der westlichen Landesmitte, statt. Mehr als 100 Bergleute aus den Kohlebergwerken Paroşeni und Uricani protestieren, weil sie ohne den üblichen Sozialschutz entlassen werden sollen. Gespräche mit den lokalen Behörden haben bisher zu keiner Lösung geführt. Seit Dezember 2017 gibt es in beiden Bergwerken ein Stilllegungs- und Begrünungsprogramm.